Clubsterben: Der Wasserwerk-Club lebt im Gaskessel weiter

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ClubsterbenDer Wasserwerk-Club lebt im Gaskessel weiter

Die Bar ist bereits gezügelt, bald sollen auch die Partys folgen: Das Wasserwerk findet ein halbes Jahr nach der Schliessung ein neues Zuhause im Berner Gaskessel.

Sophie Reinhardt
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Sophie Reinhardt
Die Bar ist bereits gezügelt und auch in Zukunft wollen Albert Gomez (l.) und Francisco Droguett zusammenarbeiten.

Die Bar ist bereits gezügelt und auch in Zukunft wollen Albert Gomez (l.) und Francisco Droguett zusammenarbeiten.

Seit dem Frühling sind die Türen des Wasserwerk-Clubs in der Berner Matte geschlossen. Nun soll der Spirit des ehemaligen Clubs im Gaskessel wieder aufleben. Denn neben der Einrichtung bringt der Wasserwerk-Inhaber Albert Gomez auch seine Erfahrung als Veranstalter in den Gaskessel: «Ich habe Kontakt zu den richtig grossen Bands, die kann ich hoffentlich in den Gaskessel holen», so Gomez. Künftig soll es im Chessu zu Co-Produktionen der beiden Clubs kommen. Damit haben die legendären Hip-Hop-Hype-Partys ab Oktober wieder ein Zuhause.

Kein Umzug möglich

Das Wasserwerk musste nach 22 Jahren Betrieb schliessen. «Es waren zu viele Auflagen, zu garstig die Widerstände der Nachbarn», so Gomez. Auch der letzte Versuch, das Wasserwerk ins Galgenfeld zu zügeln, scheiterte am Veto des Grundeigentümers: «Dieser hatte Angst, dass es am Wochenende zu Schlägereien kommt», sagt Gomez. Also brach er den Wasserwerk-Club ab und füllte zehn Mulden mit Teilen des Einrichtung.

Doch Gomez brachte es nicht übers Herz, die Bar wegzuwerfen - und schenkte sie dem Gaskessel-Club. Stück für Stück wurde sie am alten Standort in der Matte ab- und dann im Jugendtreff Gaskessel im Marzili von Freiwilligen wieder aufgebaut. Im Chessu ist man dankbar für die Theke, die Kühlschränke und die Zapfhahnen: «Wir konnten im Juni nur noch lauwarmes Bier ausschenken, in einem so desolaten Zustand war unsere Bar», sagt Francisco Droguett, Teamleiter des Gaskessels. Zudem fehle das Geld für eine neue Bar. Ebenfalls gezügelt wurde die Lounge aus dem Wasserwerk-Fumoir. Mit Wehmut schaut Gomez auf seinen das geschlossene Wasserwerk, aber eines sei auch positiv: «Jetzt muss ich mich nicht mehr mit Einschränkungen und Behörden herumschlagen.»

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