Saudi-Arabien – Der weltweit grösste Ölexporteur will bis 2060 klimaneutral sein

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Saudi-ArabienDer weltweit grösste Ölexporteur will bis 2060 klimaneutral sein

Das Königreich Saudi-Arabien hat sich ein hohes Ziel gesteckt. Das arabische Land strebt in knapp 40 Jahren Klimaneutralität an.

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Saudi-Arabien plant die sogenannte «Green Initiative». 

Saudi-Arabien plant die sogenannte «Green Initiative».

AFP
Saudi-Arabiens Minister für Umwelt, Wasser und Landwirtschaft, Abdulrahman Abdulmohsen Al Fadley, spricht über die geplante Klimaneutralität seines Landes bis 2060. 

Saudi-Arabiens Minister für Umwelt, Wasser und Landwirtschaft, Abdulrahman Abdulmohsen Al Fadley, spricht über die geplante Klimaneutralität seines Landes bis 2060.

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Der Kronprinz Saudi-Arabiens Mohammed bin Salman erklärte am Samstag in einer aufgezeichneten Rede, sein Land wolle «bis 2060» rechnerisch keine zusätzlichen Treibhausgase mehr produzieren.

Der Kronprinz Saudi-Arabiens Mohammed bin Salman erklärte am Samstag in einer aufgezeichneten Rede, sein Land wolle «bis 2060» rechnerisch keine zusätzlichen Treibhausgase mehr produzieren.

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Darum gehts

  • Saudi-Arabien gehört zu den Bremsern beim weltweiten Klimaschutz.

  • Kronprinz Mohammed kündigte am Samstag auch neue «Initiativen im Energiesektor» an.

  • Der Kronprinz kündigte auch an, dass sich sein Land einer Initiative von EU und USA zur Reduktion der Methan-Emissionen anschliessen wolle.

Der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman erklärte am Samstag in einer aufgezeichneten Rede, sein Land wolle «bis 2060» rechnerisch keine zusätzlichen Treibhausgase mehr produzieren. Möglich sein soll das durch den «Ansatz einer Kreislaufwirtschaft für Kohlenstoff». Der Kronprinz machte die Ankündigung wenige Tage, bevor der Weltklimagipfel beginnt.

Saudi-Arabien gehört zu den Bremsern beim weltweiten Klimaschutz. Das Land zählt zu den grössten Treibhausgas-Verursachern der Welt. Nach UN-Angaben haben sich mehr als 130 Länder das Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen bereits bis 2050 auf Null zu reduzieren. Die Schweiz gehört auch dazu. Allerdings steht der Staat im Nahen Osten unter Druck, weil Investoren drohen, sich wegen des hohen Klimafussabdrucks von dem Ölkonzern Saudi Aramco abzuwenden, der zu den wichtigsten Einnahmequellen des Wüstenstaats zählt.

Kronprinz Mohammed kündigte am Samstag auch neue «Initiativen im Energiesektor» an, welche die CO2-Emissionen bis 2030 um 278 Millionen Tonnen jährlich reduzieren sollen. Damit «verdoppelt» Saudi-Arabien seinen Beitrag zum Klimaschutz, erklärte er. Das Land gehört zu den grössten Treibhausgas-Verursachern der Welt.

Saudi-Arabien möchte Milliarden Bäume pflanzen

Erst im März hatte der Kronprinz einen Klimaschutzplan vorgestellt, der unter anderem die Anpflanzung von Milliarden Bäumen in den kommenden Jahrzehnten vorsieht. Am Samstag sagte der Kronprinz, dass in der ersten Phase mehr als 450 Millionen Bäume gepflanzt und acht Millionen Hektar geschädigtes Land wiederhergestellt werden sollen. Saudi-Arabien erklärte ausserdem, dass es neue «Schutzgebiete» ausweisen werde.

Mit diesem Schritt erhöhe sich der Anteil der geschützten Gebiete im Königreich auf mehr als 20 Prozent seiner Gesamtfläche, sagte Bin Salman und fügte hinzu, dass die erste Phase der Klimaschutzinitiative mehr als 700 Milliarden Riyal (160 Milliarden Euro) kosten werde.

Der Kronprinz kündigte auch an, dass sich sein Land einer Initiative von EU und USA zur Reduktion der Methan-Emissionen anschliessen wolle. Die teilnehmenden Länder versprechen, bis 2030 die Emissionen des Treibhausgases um mindestens 30 Prozent im Vergleich zum Niveau von 2020 zu senken. Mittlerweile haben mehr als 30 Länder ihre Unterstützung dafür erklärt.

«Einbahnstrasse in die Katastrophe»

Vom 31. Oktober an verhandeln die Regierungen auf der Weltklimakonferenz COP26 im schottischen Glasgow darüber, wie sie die Ziele des Pariser Abkommens konkret einhalten können.

Dieses sieht eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter zwei und möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter vor.

UN-Generalsekretär Antonio Guterres hatte die derzeitige Klimasituation jüngst als «Einbahnstrasse in die Katastrophe» bezeichnet. Ein «Scheitern» der Konferenz in Glasgow dürfe es nicht geben.

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(dpa/fos)

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