Der Wille der USA ist der EU nicht Befehl
Fingerabdrücke in Reisepässen sollen nach den Vorstellungen der EU-Kommission in der Europäischen Union nicht zwingend eingeführt werden. Sie kommen somit dem Wunsch der USA nicht nach.
Die Brüsseler Behörde legte am Mittwoch einen Vorschlag vor, nach dem für Pässe nur das Gesichtsbild verpflichtend in dem Reisedokument enthalten sein muss. Die Einbeziehung weiterer biometrischer Daten wie etwa des Fingerabdrucks können die Mitgliedstaaten danach selbst entscheiden. Über das Thema beraten die EU-Innenminister am (morgigen) Donnerstag in Brüssel.
Das Thema hat besondere Brisanz, weil die USA auf Fingerabdrücke in Reisepässen bestehen. Reisende aus Ländern, die eine solche Regelung nicht bis zum 26. Oktober eingeführt haben, sollen dann ein Visum benötigen. Diplomaten rechnen aber nicht damit, dass USA-Reisende aus der EU dann ein Visum brauchen. Sehe die Regierung in Washington, dass die EU auf dem richtigen Weg sei, werde sie die Frist wahrscheinlich verlängern.
Der für Inneres und Justiz zuständige EU-Kommissar Antonio Vitorino will zudem voraussichtlich im Mai Gespräche in Washington führen. Für Visa bei Reisen in die EU und Aufenthaltsgenehmigungen will die EU-Kommission aber neben dem Lichtbild auch den Fingerabdruck zur Pflicht machen. (dapd)