Roger Federer«Der zweite Satz hat mir das Genick gebrochen»
Roger Federer quält sich nach dem frühen Scheitern in Melbourne. Hätte er den zweiten Satz geholt, wäre alles anders gekommen. Das sagt zumindest Federer.
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Mehr Asse, mehr Winner, mehr Punkte – auch wenn nur knapp 145:144. Dennoch verliert Roger Federer seine Drittrundenpartie gegen den Italiener Andreas Seppi 4:6, 6:7, 6:4, 6:7.
Am Ende brach die hohe Fehlerquote dem Schweizer das Genick. Über 50 unerzwungene Fehler und neun Doppelfehler: Das vermag selbst einer wie Federer nicht alle Tage zu kaschieren. Und wie er an der anschliessenden Pressekonferenz offenbarte, zog er auch abgesehen von seiner Performance auf dem Platz keinen guten Tag ein: «Ich hatte einen schlechten Tag, fühlte mich seit gestern nicht gut. Und dann spielt man manchmal wie in Trance.»
Die Chance, das Ruder herumzureissen, bot sich am Ende des zweiten Durchgangs. Doch er verlor auch diesen und bezeichnete den 0:2-Satzrückstand als eine Art Vorentscheidung. «Der Verlust des zweiten Satzes hat mir das Genick gebrochen. Es war mir bewusst, wie wichtig dieses Tiebreak war. Ich bin davon überzeugt, ich hätte mich durchgesetzt, hätte ich den gewonnen.» Die Frage nach dem Warum quälte den 33-Jährigen sichtlich. «Ich frage mich noch immer, wie das passieren konnte.»
Licht und Schatten
Zudem wurde Federer, der zum zweiten Mal während einer Day Session zum Einsatz kam, auf die äusseren Bediungungen angesprochen. «Es war nicht einfach, im Schatten zu spielen. Aber zu diesem Zeitpunkt interessiert es niemanden mehr, ob wir am Tag oder in der Nacht spielten.» So sehr ihn die Niederlage in diesen Stunden schmerzt, Federer will sich nicht entmutigen lassen. «Ich werde noch stärker zurückkehren. Schliesslich habe ich seit Anfang Jahr gut gespielt.»
Am Ende sei Seppi aber der bessere Spieler gewesen. «Aus irgendwelchen Gründen konnte ich heute nicht mein bestes Tennis zeigen. Das hatte aber auch damit zu tun, dass Andreas wirklich grossartig spielte.» Der Südtiroler konnte sein Glück kaum fassen. «Roger das erste Mal schlagen zu können, und das an einem Grand Slam, ist schon ein sehr spezieller Moment.» Nach dem Gewinn des ersten Satzes habe er gefühlt, dass etwas drinliegt.
Melbourne. Australian Open. Grand-Slam-Turnier (40 Mio. australische Dollar/Hart). Männer-Einzel. 3. Runde: Andreas Seppi (It) s. Roger Federer (Sz/2) 6:4, 7:6 (7:5), 4:6, 7:6 (7:5). Rafael Nadal (Sp/3) s. Dudi Sela (Isr) 6:1, 6:0, 7:5. Andy Murray (Gb/6) s. João Sousa (Por) 6:1, 6:1, 7:5. Tomas Berdych (Tsch/7) s. Viktor Troicki (Ser) 6:4, 6:3, 6:4. Grigor Dimitrov (Bul/10) s. Marcos Baghdatis (Zyp) 4:6, 6:3, 3:6, 6:3, 6:3. Kevin Anderson (SA/14) s. Richard Gasquet (Fr/24) 6:4, 7:6 (7:3), 7:6 (8:6). Nick Kyrgios (Au) s. Malek Jaziri (Tun) 6:3, 7:6 (8:6), 6:1. Bernard Tomic (Au) s. Sam Groth (Au) 6:4, 7:6 (10:8), 6:3.
Frauen-Einzel. 3. Runde: Maria Scharapowa (Russ/2) s. Sarina Diyas (Kas/31) 6:1, 6:1. Simona Halep (Rum/3) s. Bethanie Mattek-Sands (USA) 6:4, 7:5. Eugenie Bouchard (Ka/7) s. Caroline Garcia (Fr) 7:5, 6:0. Jekaterina Makarowa (Russ/10) s. Karolina Pliskova (Tsch/22) 6:4, 6:4. Yanina Wickmayer (Be) s. Sara Errani (It/14) 4:6, 6:4, 6:3. Peng Shuai (China/21) s. Jaroslawa Schwedowa (Kas) 7:6 (9:7), 6:3. Julia Görges (De) s. Lucie Hradecka (Tsch) 7:6 (8:6), 7:5. Irina-Camelia Begu (Rum) s. Carina Wilthöft (De) 6:4, 6:4.
Frauen-Doppel. 2. Runde: Martina Hingis/Flavia Pennetta (Sz/It/4) s. Daniela Hantuchova/Karin Knapp (Slk/It) 6:3, 6:7 (5:7), 6:2.