St. Gallen: Deshalb lässt der Schnee die Glühbirnen flimmern

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St. GallenDeshalb lässt der Schnee die Glühbirnen flimmern

Hat bei dir zu Hause oder im Geschäft dieser Tage auch das Licht immer mal wieder geflackert? Florian Zürcher, Abteilungsleiter Betrieb Netz Elektrizität und Telecom der St. Galler Stadtwerke, erklärt den Grund.

von
Tabea Waser
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Hat bei dir auch das Licht geflackert?

Hat bei dir auch das Licht geflackert?

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In den letzten Tag fiel übermässig Schnee. Hier ein Bild aus St. Gallen. 

In den letzten Tag fiel übermässig Schnee. Hier ein Bild aus St. Gallen.

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Der Schnee ist auch der Grund für das Flimmern der Glühbirnen. 

Der Schnee ist auch der Grund für das Flimmern der Glühbirnen.

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Darum gehts

  • Die grossen Schneemassen im Flachland führten teils zu grossen Einschränkungen.

  • Auch auf das Licht hatte der Schnee Einfluss.

  • Er liess nämlich die Glühbirnen flackern.

  • Ein Experte erklärt, wieso.

In grossen Teilen der Schweiz ist in den letzten Tagen richtig viel Schnee gefallen. In der Ostschweiz wurden gar die absoluten Rekordwerte erreicht. «Die erste Front ist durch», so Roger Berret, Meteorologe bei Meteonews, am Sonntag. Im Verlauf des Tages sei im Flachland nun Regen und Schneeregen zu erwarten. Recht viel Neuschnee werde in den Voralpen fallen. Am Montag werde es schöner. Vorbei sei der Flockdown in der Schweiz aber noch nicht. «Es bleibt weiss. Das grosse Schmelzen setzt erst gegen Mitte Woche ein.»

Die heftigen Schneefälle haben teilweise zu grossen Einschränkungen geführt. Und auch auf unser Licht hatten sie Einfluss, wie ein Blogeintrag der St. Galler Stadtwerke aufklärt.

Zusammenstoss führt zu Kurzschluss

Florian Zürcher, Abteilungsleiter Betrieb Netz Elektrizität und Telecom, erklärt: «Natürlich kann dieses Flackern verschiedene Gründe haben. Oftmals hat dies mit wechselnden Lasten zu tun, die das Stromnetz entsprechend belasten. Aktuell ist es naheliegend, dass es mit dem Schnee auf den Freileitungen, also den oberirdischen Stromleitungen, zu tun hat.» Fällt nämlich von diesen Freileitungen angesammelter Schnee herunter, versetze das die Leitungen in Schwingung und so könnten sie zusammenstossen. Dieser Zusammenstoss führe dann zu einem Kurzschluss.

«Auch Äste oder Bäume die unter der Schneelast zusammenknicken und auf die Leitungen fallen, sind momentan sicherlich nicht selten», so Zürcher. Ein Kurzschluss entspreche vorübergehend einer sehr hohen Last, was wiederum einen Spannungseinbruch auf dem gesamten Netz mit sich bringe. Diese kurzeitigen Spannungsschwankungen werden dann als Flackern wahrgenommen.

Keine Panik

Innerhalb der Stadt St. Gallen gibt es laut Zürcher sehr wenig Freileitungen; fast alle Stromleitungen sind mittlerweile verkabelt und werden im Boden geführt. «Jedoch wird der Strom von unseren Vorlieferanten, aber auch von anderen Elektrizitätswerken, zum Teil über Freileitungen transportiert. Da wir mit diesen elektrisch verbunden sind, kommt es bei einem solchen Ereignis auch bei uns zu Spannungseinbrüchen.» Die gute Nachricht: Im Normalfall dauern sie nur einige Millisekunden. Man brauche sich also keine Sorgen zu machen.

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«Das Klima dankt» : Werbeplakat der EWZ in der Stadt Zürich.

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Hydranten befreien

Diverse Feuerwehren und Sicherheitsverbunde rufen derzeit auf Social Media dazu auf, die Hydranten für den Notfall freizuschaufeln. So auch die Feuerwehr St. Margrethen: «Hilf mit und befrei beim Schneeschaufeln auch gleich deinen Hydranten. So können auch wir dir schneller helfen», heisst es auf Facebook. Teils sind die Hydranten nämlich unter dem vielen Schnee begraben, so dass nicht einmal klar ist, wo er sich genau befindet.

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