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EU-StatistikDeutsche fühlen sich nachts nicht sicher

Im europäischen Vergleich sind die Deutschen nicht besonders zufrieden. Bezüglich Gesundheit und Sicherheit liegen sie sogar unter dem EU-Durchschnitt.

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Einsam im Dunkeln: In solchen Situationen fühlen sich Deutsche weniger sicher als der EU-Schnitt.

Einsam im Dunkeln: In solchen Situationen fühlen sich Deutsche weniger sicher als der EU-Schnitt.

Die Deutschen sind im europäischen Vergleich nicht besonders zufrieden. EU-Bürger aus Dänemark, Finnland und Schweden schätzten ihre Lebensqualität zuletzt deutlich besser ein, wie aus einem am Montag veröffentlichten Bericht des Statistikamtes Eurostat hervorgeht.

Auf einer Skala von 0 («überhaupt nicht zufrieden») bis 10 («vollkommen zufrieden») bewerteten sie ihre allgemeine Lebenszufriedenheit im Schnitt bei 8,0. Die Deutschen lagen nach den im Jahr 2013 gesammelten Daten mit einem Wert von 7,3 auf gleichem Niveau wie die Polen und nur knapp über dem EU-Schnitt von 7,1. Am unteren Ende der Rangliste stehen die Bulgaren mit einem Wert von 4,8.

Im Dunklen nicht sicher

Unterdurchschnittlich zufrieden sind die Deutschen unter anderem mit ihrer Gesundheit. Nur rund 65 Prozent schätzen diese bei sich als sehr gut oder gut ein. Der EU-Schnitt liegt bei 68 Prozent, Spitzenreiter sind die Iren mit 82 Prozent. Nur 22 Prozent der Deutschen fühlen sich zudem sehr sicher, wenn sie alleine im Dunkeln unterwegs sind. Im EU-Durchschnitt sind es 28 Prozent, auf Malta 66 Prozent.

Leicht überdurchschnittlich ist in der Bundesrepublik hingegen die Bewertung der Zufriedenheit im Wohnumfeld (7,7 von 10; EU-Schnitt: 7,3), der Rechtsstaatlichkeit (5,3; EU-Schnitt: 4,6) und der finanziellen Situation (6,3; EU-Schnitt: 6,0). Beim letzten Punkt schätzen sich neben den Bulgaren (3,7) vor allem die Griechen mit einem Wert von 4,3 als eher unzufrieden ein.

Reiche nicht zufriedener

Erklärungen liefern die Statistiker für die Unterschiede nicht. In ihrem Bericht «Lebensqualität: Fakten und Wahrnehmungen in der EU» stellen sie den persönlichen Bewertungen allerdings erstmals objektive Indikatoren gegenüber.

Dabei wird zum Beispiel klar, dass nicht diejenigen am zufriedensten mit ihrer finanziellen Situation sind, die statistisch gesehen am meisten Geld haben. So stehen die Luxemburger beim mittleren Einkommen auf Platz eins der EU-Rangliste – in der Zufriedenheitswertung aber klar hinter Ländern wie Schweden, Dänemark, Finnland und den Niederlanden.

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