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Vergelts GottDeutscher Bischof baut sich 31-Millionen-Villa

31 Millionen Euro soll ein Bischofssitz im hessischen Limburg kosten. Der Bischof werfe das Geld aus dem Fenster, sagen Kritiker und fordern vom Papst die Absetzung des Geistlichen.

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In Deutschland sorgt ein verschwenderischer Bischof für Kritik. Laut verschiedenen Medienberichten hat der Bischofssitz im hessischen Limburg 31 Millionen Euro gekostet.

Franz-Peter Tebartz-van Elst gerät damit immer weiter unter Druck. Der Geistliche habe für den Privatbau die finanziellen Mittel der kirchlichen Gemeinde zum Fenster hinausgeworfen, heisst es. Im gleichen Jahr, in dem er seinen Protzbau begann, verordnete er der Gemeinde einen Sparkurs. Aus angeblichem Geldmangel hat er die Zahl der Messen und Seelsorger zusammengestrichen, schreibt der «Spiegel» in seiner Onlineausgabe.

Der Bau sollte ursprünglich «nur» 5 Millionen Euro kosten. Doch dass der Sitz nun sechsmal mehr kostet, liegt laut Arbeitern an den ständigen Änderungswünschen des autoritären Tebartz-van Elst. So hätten betonierte Flächen wieder aufgeschnitten und bereits abgeschlossene Arbeiten rückgängig gemacht werden müssen. Ein Sprecher des Bischofs nennt jedoch die Anforderungen des Denkmalschutzes als Ursache für die immensen Kosten.

«Du sollst nicht stehlen»

Wie die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» heute berichtet, ist der Bau nicht einmal bewilligt worden. Obwohl der Bischof mehrfach dazu aufgefordert worden sei, habe er die Projekte nicht zur Genehmigung vorgelegt, sagte der ehemalige Leiter der Staatskanzlei Jochen Riebel. Nur die Anfinanzierung von 800'000 Euro habe man bewilligt.

Die Empörung in der Öffentlichkeit ist gross. Ein Lichtkünstler hat, in Anlehnung an die Zehn Gebote, am Dienstagabend die Worte «Du sollst nicht stehlen» auf das Domportal projiziert. Des Weiteren forderte der Kirchenrechtler Thomas Schüller im Kölner Stadtanzeiger die Absetzung des Geistlichen. «Der Bischof wird vermutlich an seinem Stuhl kleben, da gibt es nur noch einen Weg: die Amtsenthebung durch den Papst.» Für Papst Franziskus dürfte der verschwenderische Bischof ebenfalls ein Dorn im Auge sein. Das Oberhaupt der katholischen Kirche predigt Bescheidenheit und die Hinwendung zu den Armen. Als Reaktion auf die Vorkommnisse in Deutschland hat er deshalb einen Gesandten nach Limburg geschickt.

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