Bittere Pille für DFB-Team: Deutschland-Captain Popp verpasste EM-Final wegen Verletzung beim Warm-up

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Bittere Pille für DFB-TeamDeutschland-Captain Popp verpasste EM-Final wegen Verletzung beim Warm-up

Deutschlands Kapitänin Alexandra Popp sollte ihr Land im EM-Final zum Titel führen, doch wegen einer Verletzung kurz vor Spielbeginn verpasste die Stürmerin das Endspiel.

Chloe Kelly schiesst England zum EM-Titel.

SRF

Darum gehts

Die Traumreise von Kapitänin Alexandra Popp bei der Frauen-EM endete verletzt auf einem Sitzplatz auf der unteren Tribüne – statt auf dem Rasen von Wembley. Den Pokal durfte die deutsche Torjägerin auch nicht mehr hochhalten, als das hochspannende Finalspektakel am Sonntag vor 87’192 Fans zu Gunsten von England entschieden war. Mit sechs Toren hatte die 31-Jährige ihr Team ins Final geführt. Bei der Titelvergabe und beim 1:2 (1:1, 0:0) nach Verlängerung durfte sie nur zuschauen.

Nur acht Minuten vor dem Anpfiff hatte der deutsche Fussballbund (DFB) vermeldet, dass Popp wegen muskulärer Probleme passen muss und Lea Schüller in die Startelf rückt. Mit traurigem Gesicht verfolgte die deutsche Star-Stürmerin das Geschehen. Schon da war klar: Damit gehört die Auszeichnung als Torschützenkönigin Englands Beth Mead, die wie Popp sechs Turniertore, aber mehr Vorlagen aufweist. Wobei Popp diesen Titel ganz weit hinter einem möglichen EM-Triumph angestellt hatte.

Schnauz-Video ging viral

Das Gesicht ihrer Mannschaft war Popp spätestens nach ihren beiden Halbfinal-Toren gegen Frankreich – und wurde es endgültig, als sie zwei Tage vor dem Traumfinal mit einem aufgeklebten Schnauzer zur Pressekonferenz erschien. Die Bilder davon gingen viral.

Bis dahin war für «Poppi» oder «Alex», wie sie meist genannt wird, jedes Spiel eine Erfolgsgeschichte: Joker und ein spätes Tor im ersten Spiel gegen Dänemark, dann Ersatz für Lea Schüller (Corona-Quarantäne) und fünf weitere Treffer bis zum bitteren Final. Im Endspiel nahm Bundesliga-Torschützenkönigin Schüller vom FC Bayern Popps Platz ein – sie rieb sich in ihren 67 Spielminuten auf, traf aber nicht.

EM 2013 und 2017 verletzt verpasst

Am Tag vor dem grossen Final in London hatte Martina Voss-Tecklenburg nochmal eine mehrminütige Lobrede auf ihre Führungsspielerin gehalten: «Alex ist ein absoluter Teamplayer», sagte die Bundestrainerin. Sie erinnerte dabei nicht an die Tore Popps, sondern an ein Detail aus dem Halbfinal-Sieg gegen Frankreich: «Meine Lieblingsszene ist die 85. Minute, als sie ein 60-Meter-Sprint zurückmacht und an der Ecke vom 16er den Ball klaut. Das zeigt genau den Wert und die Einstellung, die jede andere Spielerin hier auch hat.»

Die Karriere von Alexandra Popp prägen – wie auch an diesem denkwürdigen Abend im Fussball-Tempel Londons – schmerzliche Verletzungen. Die EM-Turniere 2013 und 2017 verpasste sie deshalb. Nach einem Knorpelschaden im vergangenen Jahr war lange nicht klar, ob sie überhaupt wieder in die DFB-Auswahl zurückkehrt. Im Januar musste sie sich nochmal einem Eingriff unterziehen, in der Vorbereitung in Herzogenaurach war sie auch noch wegen eines positiven Corona-Tests zwischendurch raus. Und schaffte es trotzdem zur EM. Mit bitterem Ende. 

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(dpa/flo)

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