Deutschland - Holland -- mehr als nur ein Fussballspiel
Heute Dienstag steht in Porto der Klassiker Deutschland - Holland (20.45 Uhr) auf dem Programm. Seit dem 7. Juli 1974 sind Partien zwischen Deutschland und Holland mehr als nur Länderspiele.
Damals schoss Gerd Müller im Münchner Olympiastadion im WM-Final das 2:1, und die deutsche Nationalmannschaft wurde Weltmeister. Die Holländer mit ihrem wunderschön anzusehenden Fussball gingen leer aus. Und seither werden die Duelle zwischen diesen beiden Teams von Häme und teils sogar Hass begleitet. Die Holländer verfügen auch diesmal über die individuell besseren Spieler.
Deutschland hat seit fast vier Jahren gegen die Grossen des Weltfussballs immer nur verloren. Am 7. Oktober 2000 gewannen die Deutschen im Londoner Wembleystadion 1:0 gegen England, doch seither zogen sie acht Mal in Serie geschlagen vom Platz, wenn der Gegner Frankreich, England, Argentinien, Brasilien, Holland, Spanien oder Italien hiess. An der WM 2002 in Asien konnten sie den grossen Nationen aus dem Weg gehen bis zum Final, den sie dann gegen Brasilien 0:2 verloren. Und zuletzt unterlagen sie in Testspielen gar in Rumänien und zuhause gegen Ungarn. Aber in dieser Hinsicht erging es den Holländern nicht besser. Sie kassierten Heim-Niederlagen gegen Belgien und Irland.
Deutschlands Trainer Rudi Völler mochte die definitive Startelf noch nicht bekannt geben, es gilt aber als sicher, dass er mit dem Stuttgarter Kevin Kuranyi nur eine Sturmspitze nominieren wird. Bei den Holländern gab es -- das gehört dort offensichtlich dazu -- auch diesmal Polemiken um die Besetzung. Trainer Dick Advocaat dürfte mit der Sturmreihe Van der Meyde - Van Nistelrooy - Van der Vaart beginnen lassen. Bayern Münchens Roy Makaay oder Barcelonas Patrick Kluivert droht die Joker-Rolle. Inzwischen zurückgemeldet hat sich Regisseur Clarence Seedorf, der sich schneller als erwartet von seiner Muskelzerrung erholt hat. Sein Einsatz gegen Deutschland in der Startformation scheint aber dennoch unwahrscheinlich.
Mögliche Aufstellungen:
Deutschland: Kahn; Friedrich, Wörns, Nowotny, Lahm; Schneider, Baumann, Hamann, Ballack, Frings; Kuranyi.
Holland: van der Sar; Reiziger, Bouma, Stam, van Bronckhorst; Davids, Cocu, Sneijder; van der Meyde, van der Vaart, van Nistelrooy.
(si)