Thomas Süssli: Schweizer Armee könnte ein Dutzend Panzer abgeben

Aktualisiert

Anfrage aus DeutschlandDeutschland will Schweizer Leopard-Panzer – jetzt antwortet Armeechef Süssli

Deutschland will Leopard-2-Panzer aus der Schweiz zurückerwerben. Thomas Süssli, Chef der Armee, sagt, dass die Schweiz nur eine kleine Anzahl entbehren könnte.

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Deutschland will mit einem Rückerwerb von Kampfpanzern des Typs Leopard 2 aus der Schweiz Materiallücken in der Bundeswehr schliessen.

Deutschland will mit einem Rückerwerb von Kampfpanzern des Typs Leopard 2 aus der Schweiz Materiallücken in der Bundeswehr schliessen.

Tamedia AG
Die Schweizer Armee brauche laut Armeechef Thomas Süssli für alle Bataillone die «vollständige Ausrüstung».

Die Schweizer Armee brauche laut Armeechef Thomas Süssli für alle Bataillone die «vollständige Ausrüstung».

20min/Marco Zangger
Dann werde noch ein Teil für die Ausbildung gebraucht. Dazu brauche es eine sogenannte Umlaufreserve und eine Reserve für die Ersatzteile, so Süssli.

Dann werde noch ein Teil für die Ausbildung gebraucht. Dazu brauche es eine sogenannte Umlaufreserve und eine Reserve für die Ersatzteile, so Süssli.

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Darum gehts

  • Deutschland will Leopard-2-Panzer aus dem Schweizer Armeebestand zurückkaufen.

  • Laut Armeechef Thomas Süssli könne die Schweiz nur «eine kleine Anzahl» entbehren.

  • Süssli schätzt die Zahl auf ein Dutzend oder ein bisschen mehr.

Deutschland will mit einem Rückerwerb von Kampfpanzern des Typs Leopard 2 aus der Schweiz Materiallücken in der Bundeswehr schliessen. Die Bitte um einen Verkauf sei in einem Brief vorgebracht worden, bestätigte Sprecher Renato Kalbermatten des Verteidigungsministeriums in Berlin am Freitag. «Im Grunde steht da drin, dass wir uns freuen würden, wenn die Schweiz über die Veräusserung von Beständen aus der stillgelegten Flotte der Schweizer nachdenken würde», sagte er. Zuerst hatte der «Blick» darüber berichtet.

Die Schweiz hat 230 Leopard-2-Panzer, von denen 134 im Dienst und 96 stillgelegt sind. Sie seien aber nicht «ausser Dienst» gestellt, wie Kalbermatten sagte. Nach Schweizer Recht kann nur ausser Dienst gestelltes Material verkauft werden. Ob Material ausser Dienst gestellt wird, darüber entscheidet das Parlament.

«Eine kleine Anzahl»

Thomas Süssli, Chef der Armee, hat nun im «Echo der Zeit» von SRF beziffert, wie viele Leopard-Panzer die Schweiz abgeben könnte. Die Schweizer Armee brauche für alle Bataillone die «vollständige Ausrüstung», dann werde noch ein Teil für die Ausbildung gebraucht. Dazu brauche es eine sogenannte Umlaufreserve und eine Reserve für die Ersatzteile, so Süssli.

«Wenn man das alles zusammenzählt, dann bleibt eine begrenzte Anzahl, die man abgeben kann», sagt der Chef der Armee. Er schätzt die Zahl auf etwa ein Dutzend oder etwas mehr als ein Dutzend. 

Schweizerische Offiziersgesellschaft will keine Panzer abgeben

Die Schweizerische Offiziersgesellschaft (SOG) bezeichnet eine mögliche Abgabe von Panzern als «unverständlich». Nur einen Panzer abzugeben, würde eine Schwächung der Schweizer Armee bedeuten. «Es ist unverständlich und nicht nachvollziehbar, dass durch politische Vorstösse die eigene Verteidigungsfähigkeit bewusst geschwächt werden soll.» Die SOG fordert: Die stillgelegten Kampfpanzer müssen rasch modernisiert und wieder in die Armee integriert werden. Mit einem geplanten Ausbau der Verteidigungsfähigkeiten steigt der Bedarf an weiteren Kampfpanzern.

Süssli sagt, dass es sich dabei um eine «Interessensabwägung» handle. Am Schluss handle es sich um einen politischen Entscheid. Jedoch sagt auch der Armeechef, dass man aus militärischer Sicht jeden Kampfpanzer brauche. 

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(DPA/job)

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