Mail aus SotschiDie Angst vor einem Anschlag im Zug
Täglich erreicht uns elektronische Post von unseren Reportern aus Sotschi. Marcel Allemann macht sich Gedanken über die Sicherheitsvorkehrungen an den Bahnhöfen.
Ich erlebe in Sotschi meine insgesamt siebten Olympischen Spiele. Entsprechend habe ich bezüglich Sicherheitschecks schon so ziemlich alle möglichen Varianten erlebt. Für Sotschi habe ich mich darauf eingestellt, dass diese sehr umfangreich und zeitraubend sein werden. Bislang ist jedoch zumindest im Olympia-Park alles sehr gut organisiert und geht speditiv über die Bühne. Kein Vergleich beispielsweise mit Salt Lake City 2002, als ich teilweise richtiggehende Security-Drills erlebte und einmal sogar mitten im Schneegestöber meinen Laptop aufstarten musste, um zu beweisen, dass es sich um keine Attrappe handelte.
Heftiger sind die Checks hier dagegen an Bahnhöfen. Bevor man einen Zug besteigen kann, muss man das volle Programm – inklusive Abtasten am ganzen Körper – über sich ergehen lassen und dem Sicherheitsmann danach auch noch zeigen, dass das Handy funktionstüchtig ist. Offensichtlich ist die Angst vor einem Terroranschlag im Zug oder an Bahnhöfen gross.
Gut bewacht werden wir auch in unserer Unterkunft. In oder vor den Gebäude-Trakten sind Sicherheitsleute zu sehen. Eine Garantie ist das zwar nicht, aber es trägt dazu bei, dass man sich in Sotschi trotz aller Zweifel im Vorfeld grundsätzlich sicher fühlt.