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Dani Arnold«Die Berge sind der perfekte Spielplatz»

Dani Arnold hat in Rekordzeit das Matterhorn bestiegen. Ein Kurzfilm des Abenteuers ist jetzt an der European Outdoor Film Tour zu sehen.

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Der Schweizer Bergführer und Alpinist Dani Arnold besteigt in aller Bescheidenheit Berge in Rekordzeit. Das Matterhorn hat er in einer Stunde und 46 Minuten hinter sich gebracht. Ein Kurzporträt zeigt nun den Ausnahmeathleten an der European Outdoor Film Tour. 20 Minuten hat vorab mit Dani Arnold gesprochen.

Dani Arnold, wie wichtig war für Sie die Besteigung des Matterhorns – es war ja nicht das erste Mal?

Nein, ich habe die Nordwand schon etwa viermal davor erklettert. Dieses Jahr war es natürlich ein Highlight für mich. Ich dachte, ich sei nicht so fit wegen einer langen Vortragsserie. Meine Fitness war dann jedoch nicht allzu schlecht.

Was war die grösste Schwierigkeit?

Die Verhältnisse waren nicht all zu gut. Das heisst, unten hatte es sehr weichen Schnee und oben nicht viel Eis. Ich war viel am Zweifeln, ob es Sinn macht, es so zu versuchen. Gefährlich war es nicht, einfach nicht ideal zum Schnellklettern.

Was war das Schönste daran?

Am Gipfel zu stehen. Es war wirklich sehr streng, und ich musste mich durchbeissen. Mit «die Berge geniessen» war nichts.

Was denkt man, wenn man ganz oben angekommen ist?

Ich war einfach ganz tief drin sehr zufrieden. Ich wollte für mich ganz allein alles herausholen. Dabei geht es nicht um vorherige Rekorde. Das war mein persönliches Ziel, ich habe gelitten, gekämpft und am Schluss sehr glücklich den Gipfel erreicht.

Im Trailer sieht man, wie Sie eine schmale Passage ungesichert überqueren. Es geht links und rechts steil den Abgrund hinunter, was denken Sie in einer solchen Situation?

Das ist mir bewusst. Wenn es schwierig wird, klettere ich ein wenig langsamer, um noch besser konzentriert zu sein. Es kann natürlich überall ein Fehler passieren, im Allgemeinen sind die Schwierigkeiten aber deutlich unter meinem Niveau. Das gibt mir diese Sicherheitsreserve.

Spielt auch Angst mit?

Teilweise schon, aber immer nur im Vornhinein. Da sind diese Selbstzweifel, ob ich es kann oder nicht.

Was ist die beste Lektion, die das Bergsteigen Sie gelehrt hat?

Es sind die Niederlagen. Ich kann niemandem die Schuld geben. Ich allein bin verantwortlich für mein Handeln. Das Bergsteigen ist so ehrlich, es tut auch weh. Wenn ich etwas nicht schaffe, dann war ich einfach zu schlecht.

Welchen Tipp geben Sie Anfängern, die neugierig geworden sind?

Die Berge sind der perfekte Spielplatz. Sie können aber auch ernst und sehr gefährlich sein. Ich finde es wichtig, seine Touren gut zu planen und ja nicht ans Limit zu gehen. Mit jeder Tour kommt ein wenig mehr Erfahrung mit und das ist deine Lebensversicherung.

Was dürfen die Zuschauer von Ihrem Film erwarten?

Ich bin ein ganz normaler Mensch. Mit Stärken und auch ganz vielen Schwächen. Mir war wichtig, dass es nicht nur um Leistung und Gefahr geht. Ich liebe die Berge, ich liebe das Bergsteigen.

Das renommierteste Filmevent der europäischen Outdoor-Community zeigt bereits zum 15. Mal die spannendsten Sport- und Abenteuerfilme des Jahres. Jetzt ist das zweistündige Filmprogramm auch wieder in der Schweiz zu sehen. Alle Termine und Infos zu den Filmen gibts unter Eoft.eu

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