Zeichen gegen Rassismus: Die Berner Zunft zum M will ihren Namen ändern 

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Zeichen gegen RassismusDie Berner Zunft zum M*** will ihren Namen ändern 

Der Vorstand der Zunft zum M*** schlägt den Zunftmitgliedern einen Namenswechsel vor. Damit will er ein Zeichen gegen Diskriminierung und Rassismus setzen.

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Mitte Mai werden die Zunftmitglieder über den Namenswechsel abstimmen.

Mitte Mai werden die Zunftmitglieder über den Namenswechsel abstimmen.

Wikipedia / Yair Haklai
Kommt der Vorschlag des Vorstands durch, soll die Zunft ein neues Wappen erhalten. 

Kommt der Vorschlag des Vorstands durch, soll die Zunft ein neues Wappen erhalten. 

Wikipedia / Joachim Kohler 

Darum gehts 

Die Berner Zunft zum M*** soll neu Zunft zur Schneidern heissen. Der Vorgesetztenbott, der Vorstand der Zunft, schlägt den stimmberechtigten Mitgliedern eine entsprechende Namensänderung vor, wie die «Berner Zeitung» berichtet. «Als Zunft lehnen wir jede Form von Diskriminierung und Rassismus ab. Mit einem Namenswechsel tragen wir dem Rechnung», wird Präsident Rolf Henzi aus dem aktuellen Zunftblatt «Der Mohr» zitiert. Zudem kehre man damit «zurück zu dem, was wir eigentlich sind: Schneider und Tuchscherer».

Nach einem Vorstoss zweier SP-Stadträte im Jahr 2014 hatte die Zunft eine Informationstafel montiert, die Statue und Wappen in einen gesellschafts- und kulturgeschichtlichen Kontext einbettet. Doch mit der historischen Einordnung sei es nicht mehr getan, ist Henzi heute der Auffassung: «Entscheidend ist die heutige Wirkung – und diese ist diskriminierend.»

Abstimmung Mitte Mai 

Gerade jüngere Zunftmitglieder, die einen Namenswechsel dringend befürworten würden, sollen «mit Stolz von ihrer Zunft erzählen dürfen, von den wichtigen Aufgaben, die sie wahrnimmt, vom guten inneren Zusammenhalt – und nicht immer auf den Boden schauen müssen, um ja nicht auf den Namen angesprochen zu werden».

Mitte Mai werden die Zunftmitglieder über den Namenswechsel befinden. Kommt der Vorschlag des Vorgesetztenbotts durch, soll die Zunft ein neues Wappen erhalten. Was mit der öffentlichen Statue hingegen geschieht, liegt nicht in der Kompetenz der Zunft, da es sich um ein denkmalgeschütztes Objekt handelt.

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Bist du oder ist jemand, den du kennst, von Rassismus betroffen?

Hier findest du Hilfe:

Beratungsnetz für Rassismusopfer

GRA, Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

(sul)

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