IranDie Demonstration die es nie gab
Bei Demonstrationen im Iran für die Freilassung von Regierungskritikern sind laut Opposition mindestens 79 Menschen festgenommen worden. Für die Regierung hat es keine Proteste gegeben.
Die Polizei war am Dienstag der Opposition zufolge mit Schlagstöcken und Elektroschockern gegen Tausende Demonstranten in Teheran und anderen Städten vorgegangen, wie die Internetseite Sahamnews am Mittwoch berichtete. Nach offizieller Darstellung gab es keine Kundgebungen.
Die Oppositionspolitiker Mir Hussein Mussawi und Mehdi Karrubi werden seit dem 14. Februar in Teheran festgehalten. Die Oppositionsinternetseite Kaleme berichtete, beide seien mit ihren Ehefrauen in ein Teheranern Gefängnis gebracht worden.
Zuvor hatten sie zwei Wochen faktisch unter Hausarrest gestanden. Die Justizbehörden wiesen diese Darstellung zurück. Beide würden sich zu Hause aufhalten und lediglich an einer Kommunikation mit der Aussenwelt gehindert.
Mussawi und Karrubi führten im Juni 2009 die Proteste gegen die umstrittene Wiederwahl von Präsident Mahmud Ahmadinedschad an. Die Regierung will eine Wiederholung durch massive Polizeieinsätze verhindern.
Ermutigt durch die Aufstände in Tunesien und Ägypten war es vor zwei Wochen zu den ersten grossen Demonstrationen im Iran seit der Wahl gekommen. Dabei wurden zwei Menschen erschossen. Eine Mehrheit der iranischen Parlamentarier forderte daraufhin die Todesstrafe für Mussawi und Karrubi wegen Volksverhetzung. (sda)