Sensation Nr. 2: Die Eisgenossen schlagen auch Tschechien

Aktualisiert

Sensation Nr. 2Die Eisgenossen schlagen auch Tschechien

Die zweite Sensation nach dem Sieg gegen Kanada ist perfekt: Das Schweizer Eishockey-Nationalteam feierte mit 3:2 gegen Tschechien den vierten WM-Sieg in Folge.

An einem grossen Turnier hatte die Schweiz gegen Tschechien letztmals 2006 in Turin gewonnen (3:2). An einer WM gab es den letzten Sieg 1991 in Turku; damals wurde die Tschechoslowakei 4:3 bezwungen.

Das Team von Sean Simpson gestaltete den ersten Abschnitt klar überlegen und legte mit dem gelungenen Start (2:0 nach 20 Minuten) die Basis zum Sieg. In den letzten 26 Minuten, als die Tschechen beim Stand von 2:3 phasenweise energisch den Ausgleich suchten, kauften die Schweizer dem Gegner mit wuchtigen Checks und gesundem Körpereinsatz den Schneid ab.

Die Schweizer Goals markierten Martin Plüss (1:0) und Andres Ambühl (2:0 und 3:1). Beide erzielten in den ersten vier WM-Spielen schon vier Tore.

Die Schweizer haben am Montag mit einem Sieg über Norwegen die Chance, sich einen Spitzenplatz in der Zwischenrundengruppe F zu sichern. Aber das Programm wird nun happig: Bislang bestritten die Schweizer in acht Tagen vier Spiele. Vor jeder Partie hatten sie mindestens einen Ruhetag, zuletzt sogar zwei. Nun folgen sich die nächsten Spiele gegen Norwegen (Montag), Schweden (Dienstag) und der Viertelfinal (Donnerstag) aber Schlag auf Schlag. In diesen Spielen wird sich zeigen, ob das junge Team während eines ganzen WM-Turniers das hohe Niveau halten kann oder nicht.

Tschechien - Schweiz 2:3 (0:2, 2:1, 0:0)

SAP-Arena. - 7206 Zuschauer. - SR Kadyrow/Olenin (Russ), Dediulja/Semjonow (WRuss/Est).

Tore: 5. Martin Plüss (Goran Bezina, Rüthemann) 0:1. 15. Ambühl (Damien Brunner, Monnet) 0:2. 25. Marek (Voracek) 1:2. 32. Ambühl (Helbling) 1:3. 35. Blatak (Cervenka) 2:3.

Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Tschechien, 2mal 2 Minuten gegen die Schweiz.

Tschechien: Vokoun; Rozsival, Caslava; Rachunek, Gregorek; Nemec, Blatak; Mojzis, Barinka; Jagr, Cervenka, Klepis; Marek, Rolinek, Voracek; Kaspar, Vampola, Novotny; Koukal, Martin Ruzicka, Hubacek.

Schweiz: Martin Gerber; Seger, Julien Vauclair; Goran Bezina, Hirschi; Du Bois, Josi; Helbling; Déruns, Martin Plüss, Rüthemann; Romano Lemm, Savary, Romy; Damien Brunner, Ambühl, Monnet; Duca, Trachsler, Jenni; Niederreiter.

Bemerkungen: Schweiz ohne Tobias Stephan (Ersatztorhüter), Manzato (überzählig), Back, Geering und Björn Christen (alle noch nicht gemeldet). - Pfostenschuss Seger (59:05). - Timeout Tschechien (58:01). - Schüsse: Tschechien 32 (8-15-9); Schweiz 24 (13-6-5). - Powerplay: Tschechien 0/1; Schweiz 0/3.

LIVE-TICKER

mit Monika Brand

60. Die Sensation ist perfekt, die Schweiz schlägt nach Kanada auch Tschechien! Auch wenn es zuletzt ein Zittersieg wurde, die Schweizer haben erneut stark aufgespielt und im vierten WM-Spiel den vierten Sieg geholt. Die zwei Tore im ersten Drittel waren die Bausteine zum verdienten Erfolg.

60. Noch 30 Sekunden. Die Eisgenossen stören den Aufbau der Tschechen früh. Weiter so!

60. Seger verpasst das leere Tor haarscharf. Wegen einem Icing kommt es zu einem Bully vor dem Schweizer Tor. Die Gefahr ist also noch nicht gebannt.

60. Noch eine Minute zu spielen.

59. Torhüter Vokoun muss seinen Kasten räumen. Tschechien nun mit sechs Feldspielern.

59. Die Tschechen nehmen ihr Time-out.

58. Rozsival mit einer Chance für die Tschechen. Aber einmal mehr hat Torhüter Gerber aufgepasst.

58. Noch drei Minuten. Es riecht bereits nach Sensation, doch dafür braucht es von den Schweizern noch höchste Konzentration.

56. Heisse Szenen vor dem Schweizer Tor. Doch Martin Gerber hält dicht.

54. Brunner und Monnet wirbeln im Drittel der Tschechen. Zum Torschuss kommt es zwar nicht, aber weitere wichtige Sekunden verstreichen.

53. Die Schweizer halten die Scheibe so gut wies geht von der eigenen Zone fern. Das gelingt auch nicht schlecht, die Tschechen haben grosse Mühe über die offensive blaue Linie zu kommen.

51. Es bleiben zehn Minuten in der regulären Spielzeit zu spielen. Bringt die Schweiz ihren Vorsprung über die Runden? Ein weiterer Treffer würde die Nerven etwas schonen...

49. Den Schweizern gelingt es wieder besser, das Spiel in der offensiven Zone zu halten. Auch wenn die ganz grossen Chancen momentan ausbleiben - die Tschechen haben auch keine.

47. Das Spiel geht hin und her. Weder die Schweizer noch die Tschechen können sich grossartig in Szene setzen. Zu hektisch ist das Ganze.

45. Tschechien ist wieder komplett.

45. Pfostenschuss für die Schweiz! Brunner verpasst mit einer guten Einzelaktion das 4:2 nur knapp.

44. Eine Minute ist vorbei. Die Eisgenossen haben grosse Mühe, sich im offensiven Drittel festzusetzen.

43. Nun gibts ein Powerplay für das Team von Sean Simpson. Der Tscheche Koukal erhält zwei Minuten. Können die Schweizer nun endlich im Powerplay etwas kreieren?

43. Nun sind die Schweizer an der Reihe. Sie kommen zwar nicht zu hochkarätigen Chancen, doch so lange das Spiel weit weg vom eigenen Tor ist, ist alles in Ordnung.

41. Bereits wird es wieder brenzlig vor dem Schweizer Tor. Doch Goalie Martin Gerber hat die Lage und Jaromir Jagr im Griff.

41. Das dritte Drittel hat begonnen. Können die Schweizer dem Sturmlauf der Tschechen standhalten? Die nächsten 20 Minuten werden es zeigen.

40. Das Drittel ist vorbei. Kurz vor der Sirene kommen die Tschechen noch einmal zu einer Riesenchance, doch Torhüter Martin Gerber rettet den Schweizern die Führung. Es wartet ein spannendes drittes Drittel auf uns.

39. Auch Monnet kehrt zurück. Die Schweizer sind wieder komplett und haben die heikle Situation unbeschadet überstanden. Jetzt gilt es, den Ein-Tore-Vorsprung in die Pause zu bringen. Es fehlt noch eine Minute.

39. Seger ist zurück auf dem Eis. Tschechien nur noch in einfacher Überzahl.

38. Nach 40 Sekunden können die Schweizer ein erstes Mal befreien. Das tschechische Powerplay läuft voll und ganz über Superstar Jagr.

37. Und es kommt noch dicker: Jetzt muss auch noch Monnet raus. Doppelte Überzahl für die Tschechen. Das wird gefährlich.

36. Viel Verkehr nun vor dem Schweizer Tor. Und nun gibts auch noch eine Strafe für einen Eisgenossen. Captain Seger muss in die Kühlbox. Jetzt müssen die Schweizer aufpassen, dass sie nicht kurz vor der Pause noch den Ausgleich kassieren.

35. Tor für die Tschechen! Blatak erwischt Gerber nach einem Bully mit einem Schuss von der blauen Linie. Dem Schweizer Keeper war die Sicht verdeckt, ausserdem wurde die Scheibe von Plüss' Schlittschuh abgelenkt. Keine Chance für den Schweizer Torhüter.

35. Tschechien ist wieder komplett, die Gefahr gebannt. Das Schweizer Überzahlspiel hat erneut nicht überzeugt. Schade.

34. Eine Minute des Powerplays ist vorbei. Die Schweizer konnten sich zwar im Drittel der Tschechen festsetzen, doch so richtig gefährlich wurde es noch nicht.

33. Nun gibt es gar noch ein Powerplay für die Schweiz. Tschechiens Klepis muss nach einem dummen Foul raus. Ein sehr ungünstiger Zeitpunkt für die Osteuropäer.

32. Ambühl trifft erneut - 3:1! Die Schweiz führt wieder mit zwei Toren. Der AHL-Söldner erwischt Goalie Vokoun eiskalt mit einem satten Schuss vom Bullypunkt.

30. Tschechien seit dem Anschlusstreffer deutlich im Aufwind. Da müssen die Schweizer aufpassen. Doch die Eisgenossen lassen sich nicht einschüchtern, schliesslich haben sie mit Martin Gerber auch noch einen wahren Trumpf im Rücken.

29. Die Tschechen sind wieder komplett. Die Schweizer konnten in ihren vier Minuten Überzahl nur wenig kreieren.

29. Lattenschuss für Tschechien! Rolinek trifft bei einem schnellen Konter nur das Gehäuse. Das dürfte nicht passieren, spielen die Schweizer doch immer noch mit einem Mann mehr.

28. Es gibt eine weitere Strafen gegen die Tschechen. Die Schweizer können aber nur wenige Sekunden in doppelter Überzahl spielen.

27. Die erste Minute des Überzahlspiels ist verstrichen. Die Schweizer beissen sich am Boxplay der Tschechen die Zähne aus.

26. Es gibt die erste Strafe des Spiels - und ein Powerplay für die Schweiz. Barinka muss nach einem Foul in die Kühlbox.

25. Tor für Tschechien! Marek verkürzt auf 1:2 aus Sicht der Tschechen. Er profitiert von einem Fehler im Aufbau der Schweizer.

22. Déruns versucht es als nächster, aber auch er scheitert.

21. Rüthemann mit einer ersten Chance für die Eisgenossen in diesem Spielabschnitt. Doch Tschechien-Goalie Vokoun hat aufgepasst.

21. Weiter gehts. Das zweite Drittel beginnt. Geht es für die Schweiz so erfreulich weiter?

20. Drittelspause! Die Schweizer haben nahtlos ans Kanada-Spiel angeknüpft und führen nun auch gegen Tschechien bereits mit 2:0. Die Führung ist absolut verdient.

20. Blatak mit einem Distanzschuss für die Tschechen. Dieser kann Gerber im Tor der Schweizer aber nicht beunruhigen.

20. Es bleibt eine Minute zu spielen im ersten Drittel. So wie es derzeit aussieht, gehen die Eisgenossen mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabine.

18. Die Schweizer haben sich im Drittel der Tschechen festgesetzt. Doch das Spiel findet in der Ecke statt, gefährlich wurde es bisher nicht.

16. Tschechiens Superstar Jaromir Jager hat eine tolle Chance zum Anschlusstreffer. Doch er trifft das leere Tor nicht. Auch einem Superstar kann das mal passieren...

15. Wieder Tor für die Schweiz! Ambühl erhöht auf 2:0. Ein wunderschönes Zusammenspiel mit Monnet führt zur Zwei-Tore-Führung für die Eisgenossen.

14. Postwendend geht es auf die andere Seite. Bezina und Monnet haben gute Möglichkeiten.

13. Gute Chance für die Tschechen. Aber Klepis hat die Rechnung nicht mit Martin Gerber im Schweizer Tor gemacht. Der Keeper hat aufgepasst und beweist einmal mehr, weshalb er der bisher beste Torhüter des Turniers ist.

9. Brunner mit einer Riesenmöglichkeit. Er zögert aber zu lange und muss schliesslich aus schlechtem Winkel schiessen.

8. Die Tschechen schalten nach dem Gegentreffer einen Gang höher. Doch die Schweiz kann gut mithalten.

5. Monnet gleich mit einer nächsten guten Möglichkeit für das Simpson-Team. Doch diesmal kann Tschechiens Goalie Vokoun parieren.

5. Tor für die Schweiz! Martin Plüss schiesst die Eisgenossen in Führung! Der Schweizer Topskorer reagiert nach einem Abpraller des tschechischen Torhüters am schnellsten und erzielt den Führungstreffer.

4. Die Schweizer wieder mit einem guten Angriff. Doch Lemm will den berühmten Pass zu viel spielen, ein Tscheche kann die Scheibe abfangen.

3. Auf der anderen Seite muss nun Martin Gerber ein erstes Mal eingreifen. Doch der Schweizer Keeper klärt souverän.

3. Die Partie geht hin und her. Ein hektischer Start. Die Schweiz muss sich aber keineswegs verstecken. Ambühl kam soeben zu einer ersten guten Chance für die Eisgenossen.

1. Los gehts! Das Spiel läuft.

- In Kürze geht es los. Die Schweiz trifft bei ihrem ersten Zwischenrundenspiel auf Tschechien. Gelingt den Eisgenossen erneut ein Exploit? Mit 20 Minuten Online sind Sie ab 20.15 Uhr live dabei.

Vor dem Spiel

Nach drei Siegen in drei Spielen fehlt der Schweiz in der Zwischenrunde noch ein Sieg zur definitiven Viertelfinalqualifikation. Klappts schon gegen Tschechien?

Die Schweizer steigen als Leader in die Zwischenrunde - sogar die Russen, die bislang ebenfalls alles gewannen, stehen bei Halbzeit der «Qualifikation» um ein Tor weniger gut da als die Auswahl des SEHV. Es darf geträumt werden: Wenn die Schweizer in der Zwischenrunde Norwegen schlagen und gegen Tschechien (heute Samstag/20.15 Uhr) oder Schweden noch mindestens einmal punkten, dann liegt eine tolle Ausgangslage für die Viertelfinals drin.

In den letzten zehn Jahren klassierten sich die Schweizer in den Sechsergruppen vor den Viertelfinals zweimal auf Platz 2: 2006 an den Olympischen Spielen von Turin und 2000 an der WM in Sankt Petersburg (Russ). Beide Male trafen sie im Viertelfinal dennoch auf übermächtige Gegner (Schweden in Turin und Kanada in St. Peterburg). Ein zweiter Platz in Mannheim könnte aber Türen öffnen - wie 1992 in Prag, als die Schweizer im Viertelfinal auf Deutschland trafen.

Ziel: Viertelfinal in Mannheim

Auch die «Kölner Gruppe» präsentiert sich völlig offen. Weil die USA aber aus dem Medaillenrennen ausgeschieden sind, kämpfen nebst den Favoriten Russland und Finnland mit Deutschland, Dänemark, der Slowakei und Weissrussland vier Teams um Viertelfinalplätze, die alle in Reichweite der Schweizer liegen. Martin Plüss: «Nach dieser Vorrunde muss unser Ziel sein, mal nicht als Vierter weiterzukommen. Dann würden wir in den Viertelfinals vielleicht mal nicht auf einen WM-Favoriten treffen.» Als Erster oder Zweiter dürften die Schweizer zudem für den Viertelfinal in Mannheim bleiben, wo die Unterstützung der Fans aus der nahen Heimat bislang riesig war.

Die gleichen Ansprüche wie Plüss hat auch Coach Sean Simpson. Der Kanadier weiss aber, dass auch die nächsten Spiele nicht zu einem Selbstläufer werden. Simpson: «Schon die ersten drei Spiele waren alles andere als einfach zu gewinnen. Und ich bin überzeugt: die nächsten drei werden doppelt so schwierig.» Warum? Simpson: «Wenn grosse Nationen überraschend ein Spiel verlieren wie Kanada gegen uns oder Tschechien gegen Norwegen, dann reagieren sie auf diese Niederlage wie verrückt. Das war bei den Tschechen am Donnerstag gegen Schweden der Fall (2:1-Sieg). Die Tschechen werden an diesem Turnier sicher niemanden mehr unterschätzen.»

Simpson beobachtete die Tschechen beim Sieg über Schweden und liess sich beeindrucken. Simpson: «Die Tschechen sind ausgesprochen stark. Sie verfügen über vier ausgeglichene Blöcke und erfahrene Leute wie Jagr, Marek oder Rolinek.»

18 trainierten freiwillig

Die Schweizer gönnten sich vor dem ersten Zwischenrundenspiel einen ruhigen Tag. Das Training am Mittag war freiwillig; 18 der 26 Spieler gingen trotzdem aufs Eis. Das WM-Kader wurde vorerst noch nicht aufgestockt, zwei Akteure aus dem Trio Back, Christen und Geering darf die Schweizer noch fürs Turnier anmelden. Nach Hause schicken will Simpson so oder so aber niemanden, denn «ich will jetzt, wo alles so rund läuft, niemanden aus der Mannschaft werfen». Das Tor wird gegen Tschechien wieder Martin Gerber hüten.

(si)

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