Eine Stunde verlorenDie EU wollte doch die Sommerzeit abschaffen – was ist daraus geworden?
In der Nacht auf den 26. März mussten alle Uhren um eine Stunde vorgestellt werden. Die Zeitumstellung hätte zwar laut EU schon längst abgeschafft werden sollen – passiert ist dies allerdings bis heute nicht.
Darum gehts
In der Nacht auf Sonntag wurde wieder auf Sommerzeit umgestellt – um zwei Uhr morgens haben wir vorübergehend eine Stunde verloren.
Nach einem Beschluss der EU hätte die Sommerzeit schon lange abgeschafft werden sollen: Der Energiespareffekt stellte sich nicht ein, viele Menschen leiden unter der Umstellung.
Eine Umfrage zeigte 2018, dass eine überwältigende Mehrheit gegen eine Zeitumstellung ist.
Doch unterschiedliche Interessen der Mitgliedsländer und die Pandemie verhinderten deren Abschaffung bis heute.
Am Sonntag um zwei Uhr morgens war es so weit – die Zeiger sind in Europa eine Stunde vorgesprungen, wir haben also die Stunde Zeit «verloren», die wir im Herbst «geschenkt» bekamen. Die EU führte diesen Wechsel bereits 1980 ein, ein Jahr später folgte auch die Schweiz, um nicht zur «Zeitinsel» zu werden. Seit da gilt es, zwei Mal im Jahr die Uhren umzustellen. Die aktuelle Sommerzeit endet am Sonntag, dem 29. Oktober.
Der Gedanke hinter der Einführung der Sommerzeit war damals der, das Tageslicht länger zu nutzen und so in den Sommermonaten Energie sparen zu können. Da aber einfach früher geheizt und Licht angeschaltet wurde, ging der tatsächliche Energieverbrauch kaum zurück. Und weil viele Menschen zudem die Zeitumstellung als belastend empfinden und teils sogar gesundheitliche Probleme entwickeln – die Folgen sind vor allem Schlafstörungen, Müdigkeit oder Konzentrationsschwäche – hat das herrschende Regime mit Winter- und Sommerzeit nicht allzu viele Anhänger: In einer Abstimmung im Jahr 2018 sprachen sich laut Gmx.ch über 80 Prozent von 4,6 Millionen Teilnehmenden für die Abschaffung der Zeitumstellung aus.
Was hältst du von der Zeitumstellung?
Die EU-Mitgliedsstaaten tagten daraufhin mehrmals zum Thema Zeitumstellung und kamen noch im selben Jahr überein, diese wieder abschaffen zu wollen. Allerdings konnten sich die einzelnen Länder nicht über alle Details einigen. Umstritten war etwa, ob künftig immer Winter- oder Sommerzeit herrschen sollte – je nach Lage in Europa beinhalten die beiden Zeiten unterschiedliche Vor- und Nachteile. In den östlichsten EU-Ländern würde es bei dauerhafter Winterzeit in den Sommermonaten sehr früh hell. Im Westen würde die ständige Sommerzeit bedeuten, dass die Sonne im Winter erst sehr spät aufgeht.
Dennoch sollte die Umstellung nach dem Willen der EU auf das Jahr 2021 verschwinden. Dabei hätten sich die Mitgliedstaaten einigen sollen: Ein Flickenteppich aus verschiedenen Zeiten sollte unbedingt vermieden werden.
Doch dann kam die Pandemie und warf alle Bemühungen über den Haufen. Auch der Ukraine-Krieg sorgte dafür, dass bei der EU andere Themen auf der Traktandenliste stehen – und uns die Sommerzeit wohl noch einige Jahre «erhalten» bleibt.
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