Schulfach Feminismus: «Die Forderung ist Sexismus vom Feinsten»

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Schulfach Feminismus«Die Forderung ist Sexismus vom Feinsten»

Die Juso Basel-Stadt will das Schulfach Feminismus einführen. Geht es nach den 20 Minuten Lesern, wird dies nie der Fall sein.

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Die Juso Basel Stadt fordert, dass das Schulfach Feminismus in den Lehrplan aufgenommen wird. «Gleichstellung muss im Lehrplan verankert werden und es braucht ein Schulfach Feminismus», so Julia Baumgartner (l.) und Jessica Brandenburger von der Juso. Beide kandidieren für den Nationalrat.

Die Juso Basel Stadt fordert, dass das Schulfach Feminismus in den Lehrplan aufgenommen wird. «Gleichstellung muss im Lehrplan verankert werden und es braucht ein Schulfach Feminismus», so Julia Baumgartner (l.) und Jessica Brandenburger von der Juso. Beide kandidieren für den Nationalrat.

Juso Basel-Stadt
An 14. Juni gingen tausende von Frauen in Basel auf die Strasse, um für Gleichberechtigung zu demonstrieren.

An 14. Juni gingen tausende von Frauen in Basel auf die Strasse, um für Gleichberechtigung zu demonstrieren.

Keystone
Gewalt an Frauen sei ein strukturelles Problem, so die Juso.

Gewalt an Frauen sei ein strukturelles Problem, so die Juso.

Keystone/Georgios Kefalas

Massnahmen müssten ergriffen werden, dass sich Frauen sicherer fühlten – sowohl im privaten Umfeld, als auch an öffentlichen Orten wie Bars und Clubs: Dies fordert die Juso Basel-Stadt in einer Medienmitteilung vom Montag. Frauen würden oft Opfer von psychischer und physischer Gewalt, schreiben die Jungsozialisten und untermauern die Aussage mit Zahlen: Alle zwei Wochen sterbe in der Schweiz eine Frau an den Folgen von häuslicher Gewalt.

Die Jungpartei spricht von einem strukturellen Problem. Um langfristige, gesellschaftliche Veränderungen zu erzielen, müsse bei der Bildung angesetzt werden: «Gleichstellung muss im Lehrplan verankert werden und es braucht ein Schulfach Feminismus», so Julia Baumgartner, Nationalratskandidatin der Juso.

Forderung spaltet die Meinungen

Ein Grossteil der 20 Minuten Leser ist sich einig: Das Schulfach Feminismus schiesse am Ziel vorbei. 95 Prozent von rund 2780 Personen klickten in der Umfrage an, dass die Einführung von besagtem Fach übertrieben sei. «Soll es denn für jedes gesellschaftliche Problem ein Schulfach geben?», will ein Kommentator wissen.

Vor allem kritische Stimmen werden in der Kommentarspalte laut. Vielfach wird von Männern erwähnt, dass Frauen von der Gesellschaft keineswegs benachteiligt würden. Schliesslich müssten sie keinen Militärdienst leisten, hätten ein niedrigeres Rentenalter und einen längeren Muttschaftsurlaub. «Das Schulfach Feminismus klammert Männer aus», ärgert sich ein Mann. «Die Forderung ist Sexismus vom Feinsten», wird angeprangert.

«Frauen können dann weniger unterdrückt werden»

«Ich bin Lehrerin und werde das Fach nie unterrichten», äussert sich eine Pädagogin. Während die Juso-Äusserung derbe Kritik einstecken muss, wünschen sich viele statt des Feminismus- ein Humanismus-Fach. Einige gehen sogar noch weiter: «Wie kann das der Gleichstellung dienen. Krieg ich ein Schulfach Maskulinismus?», fragt sich ein User.

Einige Befürworter finden sich aber trotzdem. Wenn Feminismus an der Schule gelehrt würde, könnten Frauen weniger unterdrückt werden, ist sich der Verfasser des Kommentars sicher. «Jeder sollte über den Feminismus aufgeklärt werden: Warum Frauen beispielsweise weniger verdienen und für praktisch das gleiche Produkt mehr bezahlen.»

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