Gefahr noch nicht gebanntRaron VS drohen weitere Bergstürze
Auch Stunden nach dem riesigen Bergsturz in Raron VS dürfen Bewohnerinnen und Bewohner nicht in ihre Häuser zurück. Es gab weitere kleine Bergstürze, die Lage ist noch instabil.
- von
- Raphael Casablanca
- Lucas Orellano
Darum gehts
Die Kantonspolizei Wallis und der Gemeindepräsident von Raron machen sich Sorgen um weitere Bergstürze.
Die Bevölkerung kann deshalb vorläufig nicht in ihre Häuser zurück.
«Die Gefahr ist nach wie vor existent», sagt Mediensprecher Mathias Volken.
Die Lage in Raron VS ist nach dem Bergsturz vom Freitag immer noch angespannt. Verschiedene Häuser mussten evakuiert werden, es gab bis am frühen Abend weitere kleine Niedergänge von Steinen. Anwohnerin Theresia Schläpfer macht sich weiter Sorgen um den Fels. «Das sieht noch instabil aus. Ganz durch ist das vermutlich noch nicht», sagt sie zu 20 Minuten.
Weitere kleine Bergstürze – Geologen vor Ort
Die Meinung teilt die Kantonspolizei Wallis. «Wir haben die Bewohner der Häuser vorsichtshalber evakuiert und in ein Gemeindegebäude überführt», sagt Mediensprecher Mathias Volken. «Zum jetzigen Zeitpunkt ist es so, dass wir keine Hinweise auf allfällige Verletzte haben.» Weil es noch weitere kleinere Bergstürze gab, sind die Hausbewohnerinnen und Hausbewohner noch nicht zurückgekehrt.
«Die Gefahr ist nach wie vor existent», sagt Volken. «Geologen beobachten den Hang jetzt, um abzuklären, ob es noch Bewegungen gibt. Solange das nicht klar ist, müssen sich die Anwohner ausserhalb des Sektors aufhalten.»
Überschwemmung eingedämmt
Die Überschwemmungsgefahr scheint allerdings gebannt. Die Steinmassen haben zwar den Bietschbach zeitweise über die Ufer treten lassen, aber mit dem Einsatz von Baumaschinen wurde er in der Zwischenzeit wieder geräumt.
Der Einsatz werde trotzdem sicher noch einige Stunden, wenn nicht Tage in Anspruch nehmen, wie Volken sagt: «Es hängt davon ab, wie stabil der Hang ist.»

Reinhard Imboden hofft auf eine Verkleinerung des Evakuationsradius.
Gemeindepräsident Reinhard Imboden hat die Hoffnung, dass die Menschen am Freitagabend zumindest teilweise wieder in ihre Häuser zurückkehren können. «Wir haben den Raum grossräumig gesperrt, vielleicht können wir das Gebiet kleiner machen. Aber das wird noch lange gehen, die Steinmassen bewegen sich immer noch.»