«Die Hard 4.0»: Fiktion und Realität der Cyberangriffe

Aktualisiert

«Die Hard 4.0»: Fiktion und Realität der Cyberangriffe

Den Computer-Hackern in «Die Hard 4.0» gelingt es, fast die ganze USA lahmzulegen. Wie viel Realität in einem solchen fiktionalen Cyber-Angriff steckt, erklärt Candid Wüest, Virenforscher bei Symantec.

Im Film kommen die Hacker in jedes System rein und bringen Energieversorgung, Verkehr und Finanzwesen im Nu zum Stillstand. Ist so etwas in der Realität denkbar?

Candid Wüest: In der Form, wie es im Film dargestellt ist, glaube ich das nicht – zumindest heute noch nicht. Aber es ist schon vorgekommen, dass jemand die Notrufzentrale mit programmierten Anrufen überflutet und lahmgelegt hat. So kann schnell eine Panik aufkommen.

Die Filmbösewichte hören auch jedes Telefongespräch ab und haben Zugang zum Polizeifunk und zu Bank-Servern.

Wüest: Sichere Systeme sind üblicherweise nur in eine Richtung vernetzt, so dass man von aussen kaum an sensible Daten kommt. Mit Hilfe von Insidern, die physisch vor Ort sind, lässt sich jedoch einiges anstellen.

Im Film kämpfen die «guten» gegen die «bösen» Hacker: Gibt es für Sie als Virenjäger überhaupt «gute Hacker»?

Wüest: Das könnte man schon so sagen. Während es den eher harmlosen Hackern früher darum ging, Schwachstellen in einem System aufzuzeigen, um so Anerkennung zu erhalten, überwiegen heute Netzangriffe mit monetären Absichten: Es werden Kreditkarten-Informationen oder Login-Daten gestohlen und weiterverkauft.

(ray)

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