Mietzinserhöhung: «Klingt, als wäre der Vermieter ein Abzocker, aber das stimmt nicht»

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Mietzinserhöhung«Klingt, als wäre der Vermieter ein Abzocker, aber das stimmt nicht»

Der Hypo-Referenzzins in der Schweiz steigt erstmals. Vermieterinnen und Vermieter haben gesagt, ob sie die Mieten erhöhen werden – das sagt ihr dazu.

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In den nächsten Tagen dürften viele Mieterinnen und Mieter in der Schweiz einen eingeschriebenen Brief mit Mietzinserhöhung bekommen.

In den nächsten Tagen dürften viele Mieterinnen und Mieter in der Schweiz einen eingeschriebenen Brief mit Mietzinserhöhung bekommen.

20min/Marco Zangger
Immobilienbesitzer Roland Diener wird die Mieten nicht erhöhen. 

Immobilienbesitzer Roland Diener wird die Mieten nicht erhöhen. 

20min/Marco Zangger
Der 60-Jährige besitzt zwei Liegenschaften mit 20 Wohnungen im Kanton Aargau.

Der 60-Jährige besitzt zwei Liegenschaften mit 20 Wohnungen im Kanton Aargau.

20min/Marco Zangger

Darum gehts

  • Der Bund hat den Referenzzinssatz von 1,25 Prozent auf 1,5 Prozent erhöht. 

  • In den nächsten Tagen dürften viele Mieterinnen und Mieter in der Schweiz einen eingeschriebenen Brief mit Mietzinserhöhung bekommen.

  • Vermieterinnen und Vermieter haben gesagt, wie sie mit der Erhöhung umgehen werden. Während die einen den Mietzins nicht erhöhen werden, setzen andere sehr wohl darauf.

  • Die Community ist sich auch nicht einig: Einige Leser und Leserinnen verstehen die Erhöhung, andere distanzieren sich davon.

Alles wird teurer, nun steigt auch der Hypo-Referenzzins in der Schweiz erstmals. 20 Minuten hat bei Vermieterinnen und Vermietern nachgefragt, ob sie nun die Mieten erhöhen werden. Die Meinungen spalten sich, während die einen es vorhaben, wollen die anderen so weitermachen wie bis anhin. Letzteres kommt bei den Leserinnen und Lesern der Community gut an. Doch es gibt auch andere Meinungen:

«Mietzins sollte unverzüglich angefochten werden»

Scoubidu etwa schreibt, dass er das Problem einiger Mieter und Mieterinnen nicht versteht: «Wird der Hypozins gesenkt, haben die Mieter das Recht, beim Vermieter eine Zinsanpassung zu verlangen. Das Gleiche gilt natürlich andersrum auch.» Ähnlich sieht es Dividendenjägerin, die allen Leserinnen und Lesern einen Tipp mitgibt: «Ich empfehle dringend jedem Mieter, die Mietzinserhöhung unverzüglich anzufechten, sobald er den Brief zur Mietzinserhöhung bekommen hat.» Diese müsse man nur innert 30 Tagen ab Erhalt bei der Schlichtungsbehörde des Wohnbezirks anfechten. «So gewinnt man Zeit und die Vermieter sind erst mal mit Papierkram beschäftigt», so die Leserin weiter.

Eine Mietzinserhöhung findet grosi71 nicht richtig: «Die Mieten zu erhöhen mit einer Hypo, die noch fünf Jahre läuft, finde ich unfair. Der Satz geht zwar rauf, aber der Vermieter hat noch gar keine Mehrkosten.» Anders sieht es Realscooby: «Man vergisst immer, dass die Hypozinsen für den Vermieter ja auch steigen und er nur einen Teil weitergibt. Es klingt immer so, als würde der Vermieter abzocken. Jedoch treffen die höheren Zinsen ebenso den Vermieter, der dann viel teurere Hypotheken abschliessen muss.»

Wurde deine Miete in letzter Zeit erhöht oder steht es dir bevor?

«Ich habe immer eine Fix-Miete angeboten»

Auch zwei Vermieter haben sich gemeldet, die Meinungen könnten nicht weiter auseinandergehen. Während P51D es folgendermassen handhabt: «Ich habe immer eine Fix-Miete ohne Anbindung an den Index vorgeschlagen und die Mieter danken es uns», zieht Wonderbiber eine andere Variante vor: «Bei meinen Mietern bezahlen nur diejenigen mehr, die ständig was zu meckern haben und immer Reparaturen verursachen.»

Dbalna sieht ein anderes Problem: «In den letzten Jahren haben sich viele Leute als Kapitalanlage eine Liegenschaft angeschafft, welche dann vermietet wurde. Und nun stimmen die schönen Berechnungen plötzlich nicht mehr …» Auch Klaba weist auf ein Problem hin: «Hypotheken sollen vom Bund vergeben werden. Es ist ein Unding, dass Banken (private, gewinnorientierte Unternehmen) hiermit Geld verdienen.» In seinen Augen sei das System «pure Abzocke». Noch etwas weiter geht MarkisMark. Er kritisiert folgende Aussage: «Kapital durch das Haus gebunden». Als «schlechten Witz» betitelt er diese. Und: «Jeder, der über den Kindergarten hinaus ist, weiss, dass man mit einer Immobilie ein Klumpenrisiko eingeht. Wer keine langlaufende, feste Hypo hat, weil er bessere Konditionen wollte, ist das Risiko bewusst eingegangen.»

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