Aargauer in Bosnien: «Die Hunde werden vergiftet und angezündet»

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Aargauer in Bosnien«Die Hunde werden vergiftet und angezündet»

Der Aargauer Bruno Jelovic hilft Strassenhunden in Bosnien. Dem Elend konnte er nicht mehr zusehen. Mit seiner Organisation will er ein Heim eröffnen.

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lar
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Dem Elend der Strassenhunde in Bosnien konnte Bruno Jelovic nicht mehr länger zusehen.

Dem Elend der Strassenhunde in Bosnien konnte Bruno Jelovic nicht mehr länger zusehen.

Bruno Jelovic
Er habe schon beobachtet, wie die Tiere mit Gegenständen beworfen, getreten, angezündet, vergiftet oder sogar erschossen wurden. Auch für illegale Kämpfe würden die Hunde gebraucht.

Er habe schon beobachtet, wie die Tiere mit Gegenständen beworfen, getreten, angezündet, vergiftet oder sogar erschossen wurden. Auch für illegale Kämpfe würden die Hunde gebraucht.

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Da sie meistens sehr schwach sind, werden sie von ihren Gegnern regelrecht zerfleischt.

Da sie meistens sehr schwach sind, werden sie von ihren Gegnern regelrecht zerfleischt.

Bruno Jelovic

Dem Elend der Strassenhunde in Bosnien konnte Bruno Jelovic nicht mehr länger zusehen. «Ich habe keine Worte dafür. Es ist einfach nur schrecklich, wie viel Leid die Hunde über sich ergehen lassen müssen», sagt der 29-Jährige aus Buchs AG. Er habe schon beobachtet, wie die Tiere mit Gegenständen beworfen, getreten, angezündet, vergiftet oder sogar erschossen wurden. Auch für illegale Kämpfe würden die Hunde gebraucht. «Da sie meistens sehr schwach sind, werden sie von ihren Gegnern regelrecht zerfleischt.»

Auf einer Reise im Oktober 2018 in sein Heimatdorf Travnik – etwa 100 Kilometer von der Hauptstadt Sarajevo entfernt – bemerkten er und seine damalige Freundin, wie schlimm es um die Strassenhunde steht. «Abgemagerte und kranke Hunde wühlten im Abfall nach Essen. Es waren über hundert Tiere.» Er entschloss sich, etwas dagegen zu tun. «Mir wurde bewusst, dass man sich um sie kümmern muss.» Der selbstständige Personal Trainer gründete daraufhin die Organisation «Save the Dogs», die mit Spendengeldern finanziert wird.

«Die Hunde sind mein Lebensinhalt»

«Seither sind die Strassenhunde mein Lebensinhalt», so Jelovic. Es sei das Schönste wie auch das Schlimmste, was er je in seinem Leben gemacht habe. «Auch wenn noch viele Leute sagen, dass das alles keinen Sinn ergibt, gebe ich nicht auf. Ich sehe es als eine Art Lebensberufung.»

Vor Ort sind fünf Volontäre im Einsatz, die sich jeden Tag an verschiedenen Standorten um die Hunde kümmern. Dazu gehören Futter, Sterilisation, Kastration, allgemeine medizinische Behandlungen oder einfach Zuneigung. Das alles wird auf dem Instagram-Kanal savethedogsbih dokumentiert. «Insgesamt habe ich über 10'000 Storys gepostet, weil mir Transparenz sehr wichtig ist. So wissen die Spender, wofür ihr Geld verwendet wird», so der 29-Jährige.

Jelovic will Heim eröffnen

Sein Ziel ist es, ein Heim für Strassenhunde zu eröffnen. Er möchte Land kaufen, wo sich die Hunde richtig austoben können. Die Organisation würde dann dafür sorgen, dass es ihnen an nichts fehlt. «Das sind natürlich alles Wunschvorstellungen, aber ich gebe mein Bestes.»

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