Comparis-Barometer: Die Hypozinsen ziehen wieder an

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Comparis-BarometerDie Hypozinsen ziehen wieder an

Der freie Fall der Hypozinsen in der Schweiz ist vorerst gestoppt. Im März sind die Zinsen erstmals seit Langem leicht gestiegen. Günstiger als Banken sind Versicherungen.

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Im Januar sind die Zinsen für langjährige Festhypotheken erstmals seit Langem wieder gestiegen.

Im Januar sind die Zinsen für langjährige Festhypotheken erstmals seit Langem wieder gestiegen.

Der im Januar eingeführte Negativzins der Schweizer Nationalbank führte in den ersten Wochen nach dem Entscheid zu einer nie gesehenen Situation auf dem Hypothekenmarkt. So liessen sich zehnjährige Laufzeiten im Februar unter einem Prozent abschliessen. Der durchschnittliche Richtzinssatz für zehnjährige Festhypotheken sank auf 1,5 Prozent. Im März hingegen zogen die Zinsen leicht an, wie das aktuelle Hypotheken-Barometer von comparis.ch zeigt.

Die Richtzinsen für zehnjährige Festhypotheken kletterten innerhalb des ersten Quartals von 1,8 Prozent auf 1,9 Prozent. Damit liegen sie noch immer unter der psychologisch wichtigen Grenze von 2 Prozent. «Wer vergleicht und gut verhandelt, kann zehnjährige Laufzeiten aktuell zu einem Zinssatz um 1,5 Prozent abschliessen», sagt Comparis-Banken-Experte Marc Parmentier. Damit bleiben die Zinsen noch immer nahe am historischen Tiefstand.

Negativzinsen bewirkten Anstieg der Hypozinsen bei Banken

Auf Seiten der Nachfrage verstärkte sich im ersten Quartal 2015 der Trend hin zu langfristigen Laufzeiten bei Festhypotheken. Wurden Ende 2014 bei 85 Prozent der Festhypotheken lange Laufzeiten nachgefragt, so kletterte dieser Anteil im Laufe der ersten drei Monate 2015 auf 92 Prozent. Dementsprechend sank der Anteil der mittel- und kurzfristigen Laufzeiten auf 7 beziehungsweise ein halbes Prozent im ersten Quartal.

Laut dem Comparis-Vergleich zeigt sich, dass – Stand Ende März 2015 – bei Versicherungen günstigere Abschlüsse möglich sind als bei Banken. Bei den erstgenannten Instituten reicht die Spannweite der Zinsen für zehnjährige Festhypotheken von 1,3 bis 1,7 Prozent, bei Banken von 1,6 bis 2,0 Prozent. «Die Banken senkten ihre Hypozinsen nicht, sondern erhöhten sie sogar. Wegen der im Januar von der Nationalbank erhobenen Negativzinsen haben sie erhöhte Absicherungskosten für die Refinanzierung», so Parmentier. Versicherungen hingegen sähen sich nicht zu diesem Schritt gezwungen, da sie sich nicht am Markt refinanzierten und mit ihren langfristigen Verpflichtungen weniger von Zinsänderungen betroffen seien.

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