Ausraster, Betrug, Sex: Die kuriosesten Fälle von Schweizern im Ausland

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Ausraster, Betrug, SexDie kuriosesten Fälle von Schweizern im Ausland

Ausländische Behörden müssen sich immer wieder mit Schweizern befassen, die sich nicht an die Regeln halten oder in Schwierigkeiten geraten. Eine Auswahl.

von
V. Fehlmann

Andere Länder, andere Sitten, heisst es so schön. Doch nicht jeder Schweizer mag sich im Ausland an die dort geltenden Regeln halten. Folglich müssen sich Behörden rund um den ganzen Globus immer wieder um unbelehrbare Schweizer kümmern. Ob Auslandschweizer oder Tourist spielt da keine Rolle.

So rastete im Oktober etwa ein Schweizer, der im US-Bundesstaat Wisconsin lebt, aus, nachdem sich ein Moderator eines Teleshopping-Kanals über die Schweiz lustig gemacht hatte. Auf Twitter drohte der Mann dem Moderator mit dem Tod, was einen Polizeieinsatz auslöste. Alles halb so wild, wie sich später herausstellte: Die Beamten erkannten, dass der Schweizer völlig harmlos ist.

1000 statt 35 Franken bezahlt

Er ist nicht der Einzige, dessen Nerven im Ausland schon durchgebrannt sind. Ebenfalls im Oktober war auf den Strassen Moskaus eine Jugendbewegung namens «Stop a Douchebag» unterwegs, die dafür sorgen wollte, dass die Verkehrsregeln eingehalten werden. Ausgerechnet ein Schweizer Diplomat parkierte sein Auto in dieser Zeit auf dem Veloweg. Als er von der Gruppe angesprochen wurde, rastete er aus: «Ich bin ein Diplomat, fasst mich nicht an.» Die Szene wurde mit der Kamera festgehalten. Offenbar war gerade das der Auslöser seiner Wutattacke. Auf Youtube erntete der Mann allerdings wenig Mitgefühl.

Ziemliches Pech hatte dafür ein junger Schweizer, der in Hongkong zu Besuch war. Für die Fahrt vom Flughafen in den Stadtteil Kowloon, welche üblicherweise rund 35 Franken kostet, knüpfte ihm der Taxifahrer satte 1000 Franken ab. Des Betruges wurde sich der Schweizer erst bewusst, als der dreiste Chauffeur längst über alle Berge war.

Paar auf Einbruchstour

Für Kopfschütteln sorgte die Schweizer Botschafterin in Venezuela im Frühling. Weil ihre Residenz neben einem Golfplatz liegt, landen regelmässig Bälle in ihrem Garten. Darin sah sie einen Angriff auf schweizerischen Luftraum und hängte deshalb ein Plakat an den Zaun, das die bedrohlichen Golfer warnen sollte. Doch was dem Schweizer als selbstverständliche Handlung erscheinen mag, kam bei den Venezolanern eher als «seltsame Überreaktion» an, wie sie dem «Spiegel» erklärten. Ob der Schweizer Luftraum bei der Botschaft in Caracas seither wieder sicher ist, ist nicht bekannt.

Ein sonderbarer Fall beschäftigte die Behörden in Island. Ein Schweizer Paar beging dort sechs Wochen lang in einer kleinen Ortschaft Einbrüche. Die beiden suchten sich ausgerechnet die am dünnsten besiedelte Gemeinde des Landes aus – mit 74 Einwohnern. Diese stellten schnell einen Zusammenhang mit dem Touristenpaar und der Einbruchsserie fest. Bei der Polizei gaben die Schweizer die Einbrüche zu. Als die beiden danach jedoch noch immer nicht abreisen wollten, begannen sich die Einwohner ernsthaft zu sorgen. Zu Recht: Auf mysteriöse Weise verschwanden aus verschiedenen Häusern Esswaren. Erneut wurden die zwei Schweizer verhaftet und schliesslich vor Gericht verurteilt.

Sex im Auto – Busse wegen Nicht-Angurtens

Den wohl kuriosesten Fall lieferten drei Schweizer Paare auf Ibiza. Dort machte die Polizei im August 2014 gerade eine Alkoholkontrolle bei Autofahrern, als den Beamten ein Kleintransporter auffiel, dessen Lenker scheinbar unsicher fuhr. Auf den Rücksitzen fanden sie bei der Kontrolle den Grund dafür: Sechs Schweizer Touristen hatten während der Fahrt Sex. Der Chauffeur war durch das Treiben im hinteren Teil des Fahrzeugs abgelenkt, wie er später erklärte. Während er straflos davon kam, wurden die Schweizer zur Kasse gebeten. Jedoch nicht etwa wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses. Nein, während ihres wilden Treibens hatten die sechs vergessen, sich anzuschnallen.

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