Sils GR«Die Lawine riss alles mit sich»
Im Engadin ist es am Dienstag beim Ortsausgang Sils zu einem grossen Lawinenniedergang gekommen. Die Strasse wurde durch den Schnee versperrt. Schon den ganzen Tag könne man Lawinen beobachten, sagt ein News-Scout.
- von
- Leo Butie
Darum gehts
Bei Sils GR im Engadin ist am Dienstag eine grössere Lawine niedergegangen.
Der Schnee schob sich über die Kantonsstrasse.
Die Strasse ist momentan gesperrt
Ein News-Scout erzählt, dass bereits den ganzen Tag Lawinen niedergehen.
In Sils GR ist am Dienstagnachmittag um 15.15 Uhr eine Lawine ins Tal gerollt. Es sei sehr beeindruckend gewesen, ihr zuzuschauen. «Sie ist von ganz oben am Berg gekommen und hat immer mehr Fahrt aufgenommen», erzählt ein News-Scout. Man habe von Weitem das Knacken der Bäume hören können. «Die Lawine riss alles mit sich. Bäume, Dreck und Geröll.» Die Schneemassen haben sich dann bis zur Strasse geschoben und kamen dort zum Stillstand. Ein Postauto habe gerade noch rechtzeitig stoppen können, bevor es vom Schnee erfasst worden wäre.
Schnell hätten sich die Autos auf beiden Seiten gestaut. «Es war auch schnell jemand dort mit einem Traktor», erzählt der News-Scout weiter. Zuerst habe man mit Sonden nach möglichen Verschütteten gesucht, bevor man mit dem Schneeräumen begann. «Nach und nach war die Strasse wieder befahrbar.»
Nasser, schwerer Schnee
Dass eine derart grosse Lawine hinunterkomme, sei nicht überraschend gewesen. Diese Hangseite sei bekannt dafür. Schon den ganzen Tag habe man Lawinen hören können. «Es ist momentan sehr warm im Engadin und der Schnee ist richtig schwer und nass», so der News-Scout weiter.
Beim Lawinenniedergang wurden keine Personen verletzt. Die Kantonsstrasse zwischen Sils und Maloja ist momentan gesperrt. «Spezialisten des Tiefbauamts sind vor Ort und beurteilen nun die Lage», sagt Nadja Wielath, Mediensprecherin des Tiefbauamts Graubünden. Wie lange die Strasse gesperrt bleibt, ist noch offen.
Sicherheitsrisiko?
Bereits Anfang Februar ist in der Nähe eine Lawine niedergegangen. «Schon wieder ist eine Lawine niedergegangen und die Strasse zwischen Maloja und Sils unterbrochen», schrieb damals ein News-Scout. Es stelle sich die Frage, wann nun endlich eine wintersichere Verbindung aufgebaut werde. «Oder muss es zuerst Tote geben?», fragte er sich.
Anfang Februar ging auf der Strasse zwischen Sils und Maloja bereits eine Lawine nieder. News-Scouts bemängeln die Sicherheit an jener Stelle.
Gemäss dem Tiefbauamt Graubünden kommt es auf dem Strassenabschnitt zwischen Sils i.E/Segl und Plaun da Lej immer wieder zu Lawinenabgängen. «In diesem Abschnitt befinden sich gesamthaft 14 Lawinenzüge. Nicht jede Lawine erreicht dabei die Strasse», sagte damals Tiefbauamt-Sprecherin Wielath auf Anfrage. Eine Lawinenkommission überwache die aktuelle Situation permanent und veranlasse allfällige Massnahmen wie Strassensperrungen oder künstliche Lawinenauslösungen. Kurzfristig seien aber keine verhältnismässigen zusätzlichen Sicherheitsmassnahmen möglich.
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