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Ex-«GNTM»-Kandidatin«Die meisten Streitigkeiten sind inszeniert»

In zwei Wochen kürt Heidi Klum zum elften Mal «Germany's Next Topmodel». So erfolgreich die Casting-Show auch ist, so schwer wiegen die Vorwürfe gegen sie.

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Alisar, Louisa, Jana, Stefanie und wie sie alle heissen – schon zehn Mädels räumten bei Heidi Klums «Germany's Next Topmodel» ab. Die Karrierewege verliefen unterschiedlich: Manche schafften es auf die internationalen Laufstege, andere landeten in Trash-TV-Shows.

Den Kandidatinnen, die vom glamourösen Model-Dasein träumen, scheint das egal zu sein. Genauso wie die Negativkritiken an der Show. In zwei Wochen wird das mittlerweile elfte Retorten-Model gekürt – parallel zum Finale dürften neue Vorwürfe gegen Klum und die Macher aufkommen. 20 Minuten wirft einen Blick zurück auf die «GNTM»-Kandidatinnen, die «ausgepackt» haben.

- Einer der jüngsten Vorwürfe stammt von Yusra Babekr-Ali, die in der aktuellen Staffel Kandidatin war. In einem Youtube-Video lässt sie kein gutes Haar an der Sendung: «Die meisten Streitigkeiten sind inszeniert. Es gibt kein Drehbuch, aber manche Situationen sind gestellt», erzählt sie. So würde etwa ein Augenrollen aus einer anderen Situationen bewusst in eine komplett andere Szene eingefügt. «Ich hatte das Gefühl, dass ich gar nicht überzeugen sollte, sondern dass das, womit ich verkauft werden sollte, meine schlechte Laune und mangelnde Lust war», sagt Yusra weiter.

- Auch Nathalie Volk hatte gegenüber dem Magazin «InTouch» Anfang April einiges zu berichten: «Jedem Mädchen wird eine bestimmte Rolle zugewiesen. Die Redakteure stellen einem zum Beispiel provozierende Fragen. Und wenn du nicht antworten möchtest, wird dir ganz klar gesagt, dass du dann rausfliegst. So geht das Spiel, drei Monate lang.»

«Reine Kunstfiguren»

- «Die Models bei ‹GNTM› sind reine Kunstfiguren. Bei den Interviews wurden einem Phrasen mit maximalem Fremdschämpotenzial aufgezwungen, die man möglichst authentisch vorzutragen hatte», sagte eine anonyme Ex-Kandidatin bei Vice.de und berichtete weiter: «Wer nicht mitspielt, wird rausgeschmissen, unabhängig seines Potenzials.»

- Erinnern Sie sich noch an Stuntfrau Miriam Höller? Auch diese ehemalige Kandidatin wusste 2014 gegenüber Bunte.de von unschönen Tatsachen zu berichten: «Es werden Charaktere gesucht. Du hast immer eine Verrückte, eine Heulsuse, eine Zicke. Diese Charaktere werden natürlich auch extrem kreiert.»

Klum soll gar nie anwesend sein

- Im Gespräch mit «Focus» ärgerte sich Jana Beller, «GNTM»-Siegerin von 2011, vor einem Jahr über die grosse Abwesende Heidi Klum: «Ich kann gar nichts über sie sagen. Du lernst sie ja gar nicht kennen. Die Kamera ist an, sie spricht ihren Text. Dann ist die Kamera aus und sie geht wieder.»

- Drama-Queen Tessa Bergmeier aus Staffel vier meckerte 2013 in der «Bravo»: «Man bekommt teilweise Anweisungen, was man zu tun hat. Ausserdem muss man mit jeder Antwort die Frage des Redaktors wiederholen. Das hat einen Gehirn-Wäsche-Effekt.»

Trotz zahlreicher Beschuldigungen ist das Interesse an «Germany's Next Topmodel» noch immer immens: Nicht nur bei den Castings, sogar die Quoten sind im Vergleich zum Vorjahr offenbar gestiegen: Die Auftaktsendung erreichte bei den 14- bis 49-Jährigen laut Dwdl.de einen Marktanteil von knapp 17 Prozent. Bei den Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren schauten gar knapp 40 Prozent zu. Hätten tatsächlich alle die Schnauze voll von Inszenierung und Schubladisierung, ginge der Trend definitiv in eine andere Richtung.

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