AkademinkerinnenDie Missen werden gebildeter
Für das neue Missenjahr haben sich so viele Studentinnen angemeldet wie noch nie.
- von
- Bettina Bendiner
Erstmals in der Geschichte der Miss-Schweiz-Wahlen kommt ein Drittel der Bewerbungen für die Nachfolge von Kerstin Cook (die mit Verwirrungen um ihre Ausbildung Schlagzeilen machte) von angehenden Akademikerinnen. Das gab es laut Wahl-Veranstalterin Karina Berger noch nie. Insgesamt gingen bis jetzt schon über 350 Anmeldungen ein. Auch das ein Rekord: «So viele gab es zu einem vergleichbaren Zeitpunkt noch nie», sagt Karina Berger zu 20 Minuten.
«Früher konservativer»
Sie hat den guten Start ins neue Missen-Jahr analysiert: «Die Mädchen haben realisiert, dass sie ihr Studium problemlos unterbrechen und nach einem Jahr wieder aufnehmen können. Früher war da die Haltung konservativer.» Dass dies klappen kann, hätten Christa Rigozzi oder Amanda Ammann bewiesen. Erstere hat ihr Studium in Medien- und Kommunikationswissenschaften, Kriminologie und Strafrecht abgeschlossen und letztere ist gerade an die HSG zurückgekehrt, um ihren Master in Internationalen Beziehungen zu machen. Auch die Kooperation mit «students.ch» habe sicherlich viel gebracht.
Andere Qualitäten zählen
Doch Berger betont: «Ein Studium macht keine Miss besser. Manche unterstellen zu schnell, sie seien nicht gebildet. Ob eine junge Frau ihr Miss-Jahr mit Bravour besteht, hat nichts mit der Ausbildung zu tun.» Da zählen andere Qualitäten. Trotzdem: Warum sind so viele junge Frauen bereit, ihr Studium für eine Krone temporär hinzuschmeissen? «Manche sehen das als Chance, sich ein Netzwerk aufzubauen oder sehen das als Lebensschule. Andere wollen einfach schnell Geld verdienen und berühmt werden», vermutet Berger.