Brände in OstschweizDie Polizei hat keine Erklärung für die Häufung
Innert drei Tagen kam es in der Ostschweiz zu vier Bränden. Nur bei einem scheint die Brandursache klar. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen.
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Über die Weihnachtstage hatte die Feuerwehr besonders im Kanton St. Gallen eine Menge zu tun. Es kam gleich zu drei grösseren Bränden innert drei Tagen. Betroffen waren immer Wohnhäuser.
Der erste Brand ereignete sich am Weihnachtstag in Bichwil SG. Eine dreistöckige Wohnung ist komplett ausgebrannt. Auf einem Stock wurde das ganze Inventar zerstört. Der Sachschaden beläuft sich laut der Kapo St. Gallen auf mehrere hunderttausend Franken.
Die betroffene Familie kommt bei Bekannten unter. Der Familienvater sagte am Tag nach dem Brand: «Es geht uns emotional schlecht.» Man sei bei Brandausbruch bei den Nachbarn gewesen. Als seine Frau rüber in die eigene Wohnung ging, bemerkte sie Rauch. Kurze Zeit später loderten die Flammen.
Sieben Personen im Spital
Nur einen Tag später brannte es in der selben Gegend wieder. In Niederuzwil brach in einer Dachwohnung ein Feuer aus. Es war zunächst unklar, ob noch Personen im Haus waren. Es konnten sich aber alle rechtzeitig in Sicherheit bringen, wie es in einer Mitteilung der Kapo St. Gallen heisst. Dennoch mussten vier Hausbewohner und drei Feuerwehrmänner mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung zur Kontrolle ins Spital.
Am Stephanstag ist in einer Dachgeschosswohnung in Niederuzwil SG ein Brand ausgebrochen.
(Video: BRK News)
Hier siehst du die Löscharbeiten. (Video: BRK News)
Wiederum einen Tag später zerstörte ein Feuer ein Mehrfamilienhaus in Degersheim. Gemäss der Polizei meldeten Augenzeugen zwei brennende Balkone. Das Feuer breitete sich rasch auf die Fassade und die Wohnungen aus. Alle Bewohner verliessen ihre Wohnungen noch rechtzeitig.
Ein Brand hat am Freitagabend in Degersheim SG hohen Schaden verursacht.
(Video: Leser-Reporter)
Der Brand in Degersheim hat hohen Schaden verursacht. (Video: Leser-Reporter)
Ebenfalls am Freitag kam es in Waldstatt in Appenzell Ausserrhoden zu einem Grossbrand. Eine Scheune ist komplett abgebrannt.
Kein Zusammenhang der Brände
Bei allen Bränden ist der Sachschaden mehrere hunderttausend Franken hoch. Einen Zusammenhang zwischen den vier Bränden innert drei Tagen gibt es nach ersten Erkenntnissen nicht. Bertrand Hug, Mediensprecher von der Kantonspolizei St. Gallen, sagt: «Dass es im Kanton St. Gallen um Weihnachten gleich drei grössere Brände gegeben hat, ist ein Zufall.»
Zwar sei die Gefahr von Bränden um Weihnachten besonders gross – etwa durch Kerzen an Kränzen und Bäumen oder durch Feuer in einem Cheminée – doch gebe es derzeit keine Anzeichen für eine solche Brandursache. Im Fall von Niederuzwil steht ein Abfallsack mit entsorgten Raucherwaren im Vordergrund.
Spezialisten ermitteln
Bei den Bränden in Bichwil und Degersheim haben Spezialisten die Ermittlungen aufgenommen. Hug meint dazu: «Bisher gibt es keine Anzeichen für Brandstiftung, wir ermitteln dennoch in alle Richtungen.»
Ähnlich klingt es auch bei der Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden. Bei den Ermittlungen zur Brandursache der Scheune in Waldstatt gäbe es bisher keine Anzeichen einer Straftat.
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