PandemieDie Schweiz hat bisher keinen einzigen Schaden durch Covid-Impfung anerkannt
245 Menschen in der Schweiz fordern vom Bund eine Entschädigung wegen möglicher Schäden im Zusammenhang mit der Corona-Impfung. Anerkannt wurden bisher keine.
- von
- Justin Arber
- Benedikt Hollenstein
Darum gehts
Bei der Impfkampagne gegen das Coronavirus sind bis Ende 2022 knapp 250 Gesuche eingegangen.
Die Gesuchsteller fordern finanzielle Entschädigungen für Komplikationen, die im Zusammenhang mit der Impfung stehen sollen.
Bislang wurde davon keinem stattgegeben.
Bis Ende letzten Jahres wurden beim Eidgenössischen Departement des Inneren insgesamt 245 Gesuche für finanzielle Ansprüche wegen Schäden im Zusammenhang mit einer Corona-Impfung eingereicht. Darüber berichtet der «Tages-Anzeiger» (Bezahl-Artikel). Keinem davon sei bisher stattgegeben worden. Viele würden die formellen Kriterien nicht erfüllen, da die erforderlichen Angaben und Belege fehlten, sagt ein Sprecher gegenüber der Zeitung.
0,004 Prozent wollen eine Entschädigung
Wegen dieser fehlenden Beilagen sind laut des BAG-Sprechers nur noch rund ein Dutzend Gesuche in der Abklärung. Gemessen an der Zahl der Impfungen, die gegen das Coronavirus schweizweit verabreicht wurden, gibt es nur wenige Anträge auf finanzielle Entschädigung: Von rund 6,1 Millionen Menschen, die mindestens eine Impfdosis verabreicht bekommen haben, verlangen 0,004 Prozent oder vier von 100’000 Geimpften eine Entschädigung. Seit 2016 gingen ausserdem vier Gesuche ein, die in keinem Zusammenhang zu Corona standen – zwei wurden zurückgewiesen, die anderen beiden sind derzeit noch pendent.
Bis zum 22. November 2022 wurden laut einem Bericht von Swissmedic 16’212 Meldungen über vermutete unerwünschte Arzneimittelwirkungen ausgewertet. Über die Hälfte davon wurde als «nicht schwerwiegend» gemeldet, 6199 Verdachtsfälle wurden als «schwerwiegend» gemeldet. Die Behörde weist darauf hin, dass die Meldenden selbst definieren würden, ob sie die Fälle als schwerwiegend oder nicht schwerwiegend einstufen.
Betroffene zwischen 18 und 64 Jahre alt
Die Grafik von «Swissmedic» zeigt, dass in den meisten Fällen die Patientinnen und Patienten die vermuteten unerwünschten Arzneimittelwirkungen gemeldet hatten. Rund 6000 Meldungen wurden von einer Ärztin oder einem Arzt gemacht. Diese sind laut dem Heilmittelgesetz verpflichtet, schwerwiegende Nebenwirkungen oder bisher nicht bekannte unerwünschte Wirkungen an Swissmedic zu melden. Der grösste Teil der Betroffenen war zwischen 18 und 64 Jahre alt. Am häufigsten wurde über Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schüttelfrost, Übelkeit und Schwindelgefühl berichtet.
«In 227 der schwerwiegenden Fälle wurde über einen Todesfall in unterschiedlichem zeitlichen Abstand zur Impfung berichtet. Die Verstorbenen waren im Durchschnitt 78,8 Jahre alt», schreibt Swissmedic. Diese seien vertieft analysiert worden. Zwar sei jeweils eine zeitliche Assoziation vorgelegen, trotzdem seien andere Ursachen wahrscheinlicher gewesen.
Swissmedic schreibt, dass die bisher eingegangenen und analysierten Meldungen über unerwünschte Wirkungen das positive Nutzen-Risiko-Profil der in der Schweiz verwendeten Corona-Impfstoffe nicht ändere. Der nächste Bericht über die Verdachtsmeldungen soll Ende Februar veröffentlicht werden.
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