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SeegfrörniDie Schweiz tummelt sich auf dem Eis

Katzensee, Pfäffikersee oder Liebefeld-Park bei Bern: In der Schweiz sind Seen und Flüsse erstmals frei fürs Schlittschuhlaufen. Doch nächste Woche droht warmes Wetter.

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uwb/kub/mdr/sda

Welch ein Plausch - da hat sich das Frieren unter der Woche doch wirklich gelohnt. In der Schweiz waren am Wochenende viele Seen und Abschnitte von Flüssen frei begehbar. Die «Gfrörni» auf dem Pfäffiker- und Katzensee in Zürich, im Rapperswiler Hafenbecken oder im Liebefeld-Park in Bern lockte viele Eisläufer und Spaziergänger an. Die tiefen Temperaturen der letzten Tage hatten den Katzensee bei Zürich vollständig zufrieren lassen. Die Eisschicht wies am Samstag eine genügend grosse Dicke auf, so dass der See für Sportler und Spaziergänger freigegeben werden konnte.

Die Berner Bevölkerung kam ebenfalls auf ihre Kosten: Nachdem bereits am Mittwoch der in der Stadt gelegene Egelsee erstmals seit 2009 fürs Schlittschuhlaufen freigegeben worden war, konnten ab Samstag auch auf dem Weiher im Liebefeld-Park in der Berner Vorortsgemeinde Köniz Pirouetten gedreht werden.

In der ganzen Schweiz waren auch kleinere Seen zugefroren und begehbar. So erreichten 20 Minuten Online Bilder vom Burgäschisee (SO), vom Hüttwilersee (TG), vom Mauensee (LU) oder vom Lauerzersee (SZ). Ebenfalls zugefroren waren Abschnitte von Flüssen wie der Rhein bei Rheinau (ZH) oder die Alte Aare bei Bühren a. A. (BE).

Grossandrang auf Pfäffikersee

Überraschend wurde am Samstagmorgen auch der Pfäffikersee zum Eislaufen freigegeben. Der See ist bis auf weiteres in der Zeit von 10 bis 21 Uhr begeh- und befahrbar. Nach Angaben von Leser-Reporter und Fotograf Fabrizio Arman tummelten sich bereits am Samstagmorgen 100 bis 200 Personen auf dem Eis. In Pfäffikon und am Rande des Sees ist man wie bei der letzten Seegfrörni im Jahr 2006 für einen Grossandrang gerüstet. Es gibt zahlreiche Stände, welche die Schlittschuhläufer mit Würsten und anderen Esswaren sowie mit heissen und kalten Getränken versorgen.

Erstmals seit 24 Jahren wurde auch der Hafen von Rapperswil zum Spazieren und Schlittschuhlaufen geöffnet. Die Eisdicke dort beträgt 13 bis 15 Zentimeter, wie die Stadt mitteilte.

Beim Gang aufs Natureis wollten auch die Rapperswil Jona Lakers nicht zurückstehen. Logisch mussten sie bei solch einem Vereinsnamen auf «ihren» See.

Die Spieler - angefeuert von zahlreichen Zaungästen - hatten morgens um 10.30 Uhr mächtig den Plausch, im Hafenbecken herumzukurven und zu beweisen, dass sie nicht nur auf Kunst-, sondern auch auf Natureis wissen, wie man zu Kunstschüssen ansetzt.

Am Mittwoch wieder Plustemperaturen

Das Vergnügen auf den zugefrorenen Gewässern dürfte in den nächsten Tagen bereits wieder zu Ende gehen, denn das Ende der Kälte ist in Sicht. Zwar bringt der Montag noch einmal eisige Werte im zweistelligen Minusbereich am Vormittag und Höchstwerte um -3 Grad am Nachmittag. Am Dienstag bewegen sich die Temperaturen dann aber schon im Bereich um den Gefrierpunkt, am Mittwoch sind zum ersten Mal seit langem wieder knappe Pluswerte möglich.

Derweil war es am Wochenende noch einmal sibirisch kalt. Am Sonntagmorgen meldeten die Wetterdienste für das Mittelland verbreitet Tiefstwerte zwischen -16 und -13 Grad. In den höheren Alpentäler sank das Thermometer noch tiefer - Samedan meldete beispielsweise -27 Grad. Auch tagsüber blieben die Temperaturen, mit Ausnahme von Lugano (1 Grad), in der ganzen Schweiz unter dem Gefrierpunkt.

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