Abgeltungssteuer Die Schweiz will weitere Steuerdeals
Staatsekretär Michael Ambühl sieht die Abgeltungssteuer als gute Alternative zum automatischen Informationsaustausch. Er möchte mit weiteren Staaten Steuerabkommen abschliessen.
- von
- bee

Ist gefordert: Chefunterhändler Michael Ambühl. (Archivbild)
Die Schweiz führt laut Michael Ambühl, Leiter des Staatssekretariats für internationale Finanzfragen, Gespräche mit diversen Regierungen für die Einführung einer Abgeltungssteuer. Ambühl ist überzeugt, dass sich die Abgeltungssteuer dauerhaft als Alternative zum Informationsaustausch etablieren wird.
Mit Deutschland, Grossbritannien und Österreich hat die Schweiz Steuerabkommen mit Abgeltungssteuer vereinbart. Auf Expertenstufe liefen Gespräche mit verschiedenen Regierungen, die sich für dieses Modell interessierten – auch ausserhalb Europas, sagt Ambühl in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung».
Der Bundesrat habe klare Vorstellungen, mit welchen Ländern er als Nächstes verhandeln möchte. Interessant seien für die Schweiz Länder, die generell wirtschaftlich und spezifisch für den Finanzplatz bedeutend seien sowie auf der internationalen Ebene eine gewisse Rolle spielten. Namen nannte Ambühl nicht.
Juso und Auns wollen Referendum
Wichtig sei für Ambühl, dass auch die Schweiz ihre Bedingungen erfülle: «Damit wir neue Verhandlungen abschliessen können, muss die Schweiz aber zuerst selber liefern», sagte er der NZZ. Denn die Schweiz hat die drei Abkommen mit Deutschland, Grossbritannien und Österreich noch nicht definitiv genehmigt. «Voraussichtlich gibt es am 25. November eine Referendumsabstimmung. Solange das Volk nicht Ja gesagt hat, können andere Staaten gar nicht sicher sein, dass wir selber es ernst meinen mit der Abgeltungssteuer.»
Und auch in Deutschland regt sich Widerstand: Die Opposition will weitere Nach- und Neuverhandlungen. Für den Bundesrat sei dies ausgeschlossen, sagte Ambühl weiter. «Es gibt dieses Abkommen oder keines.» (bee/sda)