Beten während des Dienstes: Thurgauer Landeskirchenräte nehmen Stellung

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Stellungnahme Landeskirchenräte«Die Schweiz wird nicht untergehen, weil Armeeangehörige beten»

Muslimische Armeeangehörige hielten am Mittwoch vor einer Woche ein Gebet zu Beginn des islamischen Opferfests ab. Die Meinungen darüber spalteten sich. Nun nehmen die Thurgauer Landeskirchenräte Stellung dazu. 

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Am Mittwochabend vor einer Woche beteten Angehörige der Armee zu Beginn des islamischen Opferfests.

Am Mittwochabend vor einer Woche beteten Angehörige der Armee zu Beginn des islamischen Opferfests.

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Auf Bildern ist zu sehen, wie mehrere Männer in Tarnanzügen auf Matten in Richtung Mekka beten.

Auf Bildern ist zu sehen, wie mehrere Männer in Tarnanzügen auf Matten in Richtung Mekka beten.

20 Minuten
In der Politik spalteten sich die Meinungen darüber. 

In der Politik spalteten sich die Meinungen darüber. 

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Darum gehts

  • Zum Beginn des islamischen Opferfests haben muslimische Armeeangehörige ein Feldgebet abgehalten.

  • In der Politik spalteten sich die Meinungen darüber. 

  • Die Thurgauer Landeskirchenräte sind der Meinung, dass die gelebte Toleranz zum religiösen Frieden in der Schweiz beiträgt.

Die Ausgangssituation

Vom 28. Juni bis zum 2. Juli fand das islamische Opferfest statt – das höchste Fest im Islam. Wie Bilder eines Angehörigen der Armee (AdA) zeigen, hielten deswegen Soldaten der Schweizer Armee ein Feldgebet ab. Auf Bildern ist zu sehen, wie mehrere Männer in Tarnanzügen auf Matten in Richtung Mekka beten. Im Hintergrund sind Berge und mehrere gepanzerte Fahrzeuge der Schweizer Armee zu sehen. In der Politik spalteten sich die Meinungen darüber.

Das meinen die Thurgauer Landeskirchenräte 

In einer Medienmitteilung nehmen die beiden Thurgauer Landeskirchenräte zum Gebet in der Armee Stellung. Im Dienstreglement der Armee seien die Glaubensfreiheit und der Respekt gegenüber Andersgläubigen ausdrücklich festgehalten, auch in der Bundesverfassung. «Umso trauriger ist es, wenn ausgerechnet der Vertreter derjenigen Partei, welche sich die Schweizer Werte auf die Fahne geschrieben hat, mit seiner Reaktion diese Werte mit Füssen tritt», schreiben die Thurgauer Landeskirchenräte. 

Gelebte Toleranz und der respektvolle Umgang gegenüber allen trägt zum religiösen Frieden in der Schweiz bei

«Die Schweiz wird nicht untergehen, weil Armeeangehörige mit muslimischem Glauben gemeinsam beten», so die Kirchenräte weiter. Laut ihnen tragen die gelebte Toleranz und der respektvolle Umgang gegenüber allen zum religiösen Frieden in der Schweiz bei. Die Schweiz sei längst nicht mehr nur christlich – sie sei muslimisch, jüdisch, buddhistisch, agnostisch, atheistisch und noch viel mehr. 

«Uns Vertreterinnen und Vertreter der beiden Thurgauer Landeskirchen erschrecken die hasserfüllten Reaktionen auf Twitter und in den Kommentarspalten der sozialen Medien», so die Thurgauer Landeskirchenräte. Dafür die christlichen Werte oder das christliche Abendland ins Spiel zu bringen, empfinden sie als zutiefst falsch.

Bist du oder ist jemand, den du kennst, von Rassismus betroffen?

Hier findest du Hilfe:

Beratungsnetz für Rassismusopfer

GRA, Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

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