Zoos haben geöffnet«Die Tiere freuen sich, dass die Zweibeiner wieder da sind»
Nach sechs Wochen dürfen Zoos und Tierparks wieder Besucher empfangen. Nicht alle Tiere haben darauf gleich reagiert.
Darum gehts
Zoos und Tierparks in der Schweiz sind wieder geöffnet.
Zumindest die Aussenbereiche – Tierhäuser müssen weiterhin geschlossen sein.
Nicht alle Tiere reagieren gleich auf die Rückkehr der Besucherinnen und Besucher.
Etliche Wochen war es still in den Schweizer Zoos. Gestern durften sie die Türen wieder öffnen. Nicht alle Tiere reagierten auf die Wiedereröffnung gleich, sagt Bernd Schildger, Direktor des Berner Tierparks Dählhölzli: «Die Flamingos waren zunächst eher etwas Menschenscheu, die Seehunde hingegen waren total interessiert an den Zweibeinern, die endlich mal wieder zu Besuch waren.» Nach einigen Stunden sei jedoch bei allen Zoobewohner wieder Normalität eingekehrt: «Wir unterschätzen oft, wie anpassungsfähig Tiere sind.» Grundsätzlich könne er sagen, dass sich alle Tiere über die Rückkehr der Besucher gefreut hätten: «Das habe ich an ihrem Verhalten gesehen.»
Museum darf, Zoo nicht
1000 Gäste wurden gestern im Berner Tierpark gezählt. Während Aussenbereiche der Schweizer Zoos wieder Besucher empfangen dürfen, gelten die Innenbereiche gemäss der aktuellen Covid-Verordnung noch als Sperrgebiet. Für Schildger ist dies nicht ganz nachvollziehbar, zumal Museen ihre Innenbereiche öffnen dürfen: «Weil wir keine kommentierten Fütterungen oder dergleichen anbieten, gibt es auch keine Staugefahr in unserem Tierhaus.» Er sei jedoch froh darüber, dass zumindest der Aussenbereich wieder genutzt werden könne.
Mit dem abrupten Wetterwechsel ist der Frühling endgültig im Zoo angekommen – März bis Juni gelten als Jungtiermonate. «Etliche Tiere haben sich bereits gepaart – darunter auch die Leoparden.» In Bern wartet man seit über zehn Jahren auf Nachwuchs im Leoparden-Gehege.
Saphira und Sadegh
Nachwuchs bei den beiden persischen Leoparden Saphira und Sadegh wäre eine Sensation in Bern. Seit etlichen Jahren fiebert man im Tierpark Dählhölzli darauf hin. Die beiden Leoparden mit Jahrgang 2006 zeigten sich bisher jedoch wenig motiviert, dem Kinderwunsch nachzukommen. Dabei wären die Jungtiere laut der internationalen Zuchtbuchführung erwünscht: Geeignete Anlagen seien vorhanden, eine Abgabe wäre kein Problem. Saphira ist seit 2007 in Bern zu Hause, Sadegh kam 2010 an die Aare. Beides sind Vertreter der Persischen Leoparden. Der WWF schätzte die weltweite Stückzahl zuletzt auf 800 bis 1000 Lebewesen.