St. Gallen: Die binäre Uhr vom Bahnhof geht auf Tiktok viral 

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St. Galler Bahnhofsuhr«Die Uhr ist leicht zu lesen – es ist 58 Liter und 9 Grad spät» 

Jede Ostschweizerin und jeder Ostschweizer sollte sie kennen: Die binäre Uhr am St. Galler Bahnhof. Jetzt geht sie auf Tiktok viral. Die Kommentare haben es in sich. 

Ammar Jusufi
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Ammar Jusufi
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Die binäre Uhr am St. Galler Bahnhof. 

Die binäre Uhr am St. Galler Bahnhof. 

20min/Michael Scherrer
Derzeit ein Hit auf Tiktok. 

Derzeit ein Hit auf Tiktok. 

Screenshot

Darum gehts

  • Die binäre Uhr am St. Galler Bahnhof geht auf Tiktok viral. 

  • Userinnen und User machen sich darüber lustig.

  • Viele sind verwirrt und merken gar nicht, dass es sich um eine Uhr handelt. 

Jeder, der schon mal in St. Gallen war, kennt sie: die binäre Uhr am Bahnhof. Doch jetzt geht die Uhr international viral. Ein Tiktok, auf dem ein User dazu schreibt «Hab den Bus verpasst, weil ich diese Uhr nicht lesen konnte», erreicht über 1,3 Millionen Klicks und wird beinahe 2000 Mal kommentiert. Selbst der offizielle Account des Zweiten Deutschen Fernsehens ZDF kommentiert: «Ich will darauf Tic Tac Toe spielen.» 

Die Kommentare unter dem Video gehen in eine Richtung: Es werden Witze darüber gemacht. So schreibt ein User: «Die Uhr ist leicht zu lesen – es ist 58 Liter und 9 Grad spät.» Oder auch: «Du musst die Wurzel von der Sonne kennen, um die Uhr zu lesen.» Viele Userinnen und User sind verwirrt. «Woher hast du überhaupt gewusst, dass das eine Uhr ist», fragt jemand. 

Weitere lustige Kommentare: «Du musst die ersten zehn Stellen von Pi nach dem Komma kennen», schreibt ein User. Oder: «Gott sei Dank habe ich immer eine Armbanduhr an.» Eine weitere Userin schreibt: «Ich verstehe nur Bahnhof.» Auch der Bezug zu der Spielkonsole von Sony bleibt nicht unerwähnt. «Ist das etwa die Playstation Stadt?» fragt eine Userin. 

325’000 Franken für die binäre Uhr

Seit bald fünf Jahren leuchten die Kreise, Dreiecke und Vierecke am St. Galler Bahnhof. Die Installation kostete knapp 325’000 Franken. Schon der Grossteil der St. Gallerinnen und St. Galler konnte die Uhr nicht richtig lesen. Sie funktioniert mit einem binären System. Ein grosser Kritikpunkt ist aber auch die Sichtbarkeit, denn die Uhr sei bei sonnigem Wetter selbst für Leute, die sich mit binären Uhren auskennen, kaum lesbar. 

«Ich versteh die binäre Uhr zwar schon, aber bis ich das mal gerechnet habe ist der dritte Bus schon weg», schreibt eine Userin. Die Meinungen der Einheimischen gingen in verschiedene Richtungen. Von Kritik bis Lob war alles dabei. Die binäre Uhr wurde vom damals 65-jährigen St. Galler Medienkünstler Norbert Möslang gestaltet.

So funktioniert die Uhr:

Die obere Reihe gibt die Stunden an. Dabei stehen die Kreise von links nach rechts für 16, 8, 4, 2 und 1 und werden zusammengerechnet. Wenn der erste und die letzten beiden Kreise leuchten, so rechnet man 16 + 2 + 1, das ergibt dann 19 Uhr.

Die mittlere Reihe gibt die Minuten an. Dabei stehen die Kreuze von links nach rechts für 32, 16, 8, 4, 2 und 1. Genau wie bei der obersten Reihe werden auch hier die Zahlen zusammengerechnet. Wenn das erste und die letzten beiden Kreuze leuchten, dann rechnet man hier 32 + 2 + 1 und erhält 35 Minuten. 

Die untere Reihe gibt die Sekunden an. Sie wird genau gleich gelesen wie die mittlere Reihe, wobei auch hier die Quadrate von links nach rechts für 32, 16, 8, 4, 2 und 1 stehen. 

Kannst du die Uhr lesen?

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