Körpertausch: Die Welt mit den Augen eines anderen sehen

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KörpertauschDie Welt mit den Augen eines anderen sehen

Wollten Sie schon immer wissen, wie jemand anderes die Dinge sieht? Eine Künstlergruppe hat eine Antwort darauf gefunden – mithilfe von Datenbrillen.

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Lernt man sich selbst besser verstehen, indem man in die Haut eines anderen schlüpft? Dieser und anderen Fragen geht das Design-Team von BeAnotherLab schon seit längerer Zeit nach.

Für sein neustes Projekt hat das interdisziplinäre Kunstkollektiv mit zwei Oculus-Rift-Headsets eine «Maschine, die einen jemand anderes sein lässt» konstruiert. Bei Oculus Rift handelt es sich um eine Virtual-Reality-Brille mit besonders grossem Sichtfeld und besonders schnellen Bewegungssensoren.

Um zwei Probanden das Gefühl zu vermitteln, sie würden im Körper des jeweils anderen stecken, setzten sie sich speziell präparierte Headsets auf. An jedem Headset war eine Kamera befestigt, die das Blickfeld des Probanden aufnahm. Das aufgezeichnete Bildmaterial wurde in Echtzeit auf das Headset des zweiten Probanden übermittelt, der nun den optischen Eindruck erhielt, im Körper des anderen zu stecken. Knackpunkt des Experiments war, dass sich die beiden Testpersonen synchron bewegen mussten, da die Illusion sonst verloren gegangen wäre.

Das Experiment ist mehr Kunstprojekt als wissenschaftliche Studie. Dennoch zeigt es auf, dass virtuelle Realitäten den Menschen dabei helfen können, sich besser zu verstehen.

Bereits 2008 hatten schwedische Neurowissenschaftler bewiesen, dass das menschliche Gehirn, wenn es optisch und mit dem Tastsinn überlistet wird, jeden anderen menschlichen Körper als den eigenen wahrnimmt, egal wie anders er aussieht.

Das BeAnotherLab-Team experimentiert schon seit Längerem mit Systemen, die einen in die Haut von jemand anderem schlüpfen lassen.

(Video: Youtube/mdahut)

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