St. Galler RheintalDiepoldsauer wollen nichts mit Nazi-Symbolik zu tun haben
Unbekannte haben in Diepoldsau mehrere Schilder mit Hakenkreuzen verunstaltet. Diese wurden wiederum überklebt. Die Polizei weist darauf hin, dass dieses Verhalten strafbar ist.
- von
- Leo Butie
Darum gehts
In Diepoldsau haben Unbekannte mehrere Schilder mit Hakenkreuzen verunstaltet.
Weitere Unbekannte haben die Schilder in der Nacht auf Freitag überklebt.
Die Kantonspolizei weist darauf hin, dass das Verändern von Markierungen und Tafeln strafbar ist.
In Diepoldsau im St. Galler Rheintal hat eine Anwohnerin an einem Verkehrsschild und an anderen Schildern rechtsextremistischen Vandalismus entdeckt. Insgesamt wurden drei Schilder mit Hakenkreuze aus gelbem Klebeband entstellt. Das Erste sei direkt vor ihrer Einfahrt gewesen, so die Diepoldsauerin zu FM1 Today. Das Zweite, das sie entdecken konnte, war auf einer privaten Tafel, während das Dritte von einer Baustellentafel bereits entfernt wurde. Alle Symbole hätten sich auf ihrer Strasse befunden.
Mittels Facebook hat sie sich auf Zeugensuche begeben. Der Beitrag wurde über 30 Mal geteilt, aber weitere Hinweise habe sie nicht erhalten. Die Polizei habe sie anfänglich nicht kontaktiert, da sie nicht von einer bösen Absicht ausgeht. «Ich hoffe, es waren einfach ein paar Jugendliche, die einen sehr dummen Streich spielen wollten», sagt die Anwohnerin. Gemäss dem «Rheintaler» wurde dort, wo ein Hakenkreuz war, ein weiteres Schild auf eine Tempotafel angebracht. Die Hakenkreuze wurden mit der Aufschrift «Nazis, verschweandid!» ersetzt.
Wer Verkehrsschilder verändert, macht sich strafbar
Die Kantonspolizei St. Gallen weiss vom Vorfall in Diepoldsau. «Die zuständige Polizeistation hat Kenntnis von dieser Sache und hat sie im Einsatzjournal festgehalten», sagt Florian Schneider, Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen zu 20 Minuten. Leider seien gemäss jetzigem Kenntnisstand alle Spuren beseitigt worden. «Trotzdem fanden und finden Patrouillenfahrten statt», so Schneider.
Das unleserlich Machen oder Verändern von Signalen und Markierungen ist gemäss dem Schweizer Strassenverkehrsgesetz strafbar. Das Zurschaustellen von Nazisymbolen in der Schweiz hingegen nicht. Weiter weist die Polizei darauf hin, keine Suchen auf eigene Faust zu starten. «Wir bitten dringend darum, bei erneuter Feststellung solcher Symbolik die Polizei zu verständigen und keine privaten Fahndungsaufrufe auf Social Media zu starten», sagt Schneider. Das sei Sache der Polizei.
Immer wieder kommt es zu ähnlichen Vandalismus-Akten. Im vergangenen Oktober tauchten in Zuzwil SG Sprayereien von Hakenkreuzen und anderer Nazi-Symbolik auf. Marco Länzlinger, Leiter der Bauverwaltung Zuzwil, sagte damals zu den Sprayereien: «Das war sehr wahrscheinlich nichts als ein nächtlicher Strassenzug bis die Spraydose leer war.» In Zuzwil würden alle Sprayereien konsequent zur Anzeige gebracht werden.
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