Schweizweit neuDiese Ampel will allen immer grünes Licht geben
Um den Verkehr flüssiger zu gestalten, testet Luzern eine neue Ampel, wie es sie schweizweit noch nicht gibt: Wartezeiten sollen auf ein Minimum reduziert werden.
- von
- gwa
Warten an der Ampel – das erleben alle Verkehrsteilnehmer und wohl niemand macht es wirklich gern. Für viele dürfte sich dieses Pilotprojekt deshalb wie Balsam für die vom Warten geplagte Seele anhören: An der Tribschenstrasse in Luzern wird ab Montag eine neue Ampelsteuerung getestet, die Wartezeiten auf ein Minimum reduzieren soll.
Ampel berechnet Grünphasen im Sekundentakt neu
«Mit dem heutigen Steuerverfahren werden Reihenfolge, Grünzeiten und Prioritäten für jede Fahrspur definiert», teilte die Stadt Luzern mit. Dies führe etwa auf Strecken mit vielen Bussen dazu, dass Fahrzeuge auf Nebenachsen und Fussgänger teilweise lange warten müssten.
Mit der schweizweit neuen Ampelsteuerung soll sich dies ändern: «Die neue Selbst-Steuerung erfasst, aus welchen Richtungen sich wie viele Fahrzeuge der Kreuzung nähern. Ein Optimierungsverfahren berechnet daraus sekündlich neu, mit welchen Grünzeiten die wenigsten Fahrzeuge anhalten und warten müssen», so die Stadt.
Wartezeiten an Ampeln für Fussgänger: Wir machten den Selbsttest (Video: TK)
In Luzern werden mehr Grünphasen und weniger Wartezeiten Fussgängerampeln gefordert. Experten unterstützen die Idee, sind aber auch skeptisch.
Test läuft eine Woche lang
Durch die laufende Optimierung sollen Stopps und Wartezeiten für alle kürzer werden. Das Ziel: «Der Verkehr soll fliessen, und damit soll auch der Schadstoffausstoss reduziert werden.»
Am Montag startete die Stadt mit dem Pilotversuch: «Wir haben während der Sommerferien schon erste Tests gemacht und Optimierungen vorgenommen», sagt der Projektleiter Mobilität Thomas Karrer. «Nun haben wir das Ende der Herbstferien abgewartet um den Test unter voller Verkehrslast durchzuführen.»
«Deutliche Verbesserungen» in Dresden
Während einer Woche werden auf der Tribschenstrasse zwei Ampelanlagen mit diesem System betrieben. Die Teststrecke befindet sich zwischen den Kreuzungen Tribschen-/Kellerstasse und Tribschen-/Werkhofstrasse. Begleitet wird der Pilotversuch von Spezialisten der ETH. «Ist der Praxistext erfolgreich, werden wir die neue Steuerung an diesen beiden Lichtsignalanlagen definitiv einführen», so Karrer.
Bis Ende Jahr sollen die Ergebnisse vorliegen. Danach werde geklärt, für welche Ampeln sich diese Steuerungsart eignen kann. Ein ähnlicher Test in Dresden (D) verlief erfolgreich. Karrer: «Dort wurden deutliche Verbesserungen erzielt.»