Neue EU-RichtlinieDiese Fernseher dürfen jetzt nicht mehr verkauft werden
Ein neues EU-Gesetz schränkt Elektrogeräte mit hohem Stromverbrauch ein. Darunter droht auch bildstarken Fernsehern das Aus.
- von
- Federico Zanini
Darum gehts
Eine neue EU-Richtlinie schränkt Elektrogeräte mit hohem Stromverbrauch ein.
Vor allem für grosse Fernseher droht das Aus.
Die EU möchte mit den neuen Richtlinien Strom sparen.
Für Stromfresser wie grosse und bildgewaltige Fernseher könnte es bald eng werden. Einigen dürfte sogar das Aus drohen. Denn die Ökodesign-Richtlinie der EU verschärft den Energieverbrauch von Elektrogeräten und führt eine Obergrenze ein. Zudem soll die Herstellung von Produkten in der EU ressourcenschonender gestaltet werden, damit der Lebenszyklus von Beginn weg energieeffizienter sein soll als bisher, wie Merkur.de berichtet.
Geräte im Entertainment-Bereich wie Fernseher, Spielkonsolen, Computer und Monitore sollen künftig im Betrieb weniger Strom verbrauchen. Die Verordnung der EU verschärft auch gleich die Grenzwerte für die Energielabels, die auf fast jedem Elektrogerät im Handel kleben. Diese Labels geben den Verbraucherinnen und Verbrauchern Orientierung, in welche Stromklasse die Geräte gehören und welche Modelle besonders sparsam sind.
Diese neuen Richtwerte gelten
Für besonders energieintensive Geräte haben die neuen Kategorien drastische Folgen: Für sie gilt ab sofort ein Verkaufsverbot. 27-Zoll-Monitore müssen demnach unter rund 26 Watt bleiben, 55-Zoll-TVs unter 89 Watt.
Wie viel ein Fernseher je nach Display-Technologie verbraucht:
Stromverbrauch LED-Fernseher: etwa 70 Watt
Stromverbrauch LCD-Fernseher: etwa 100 Watt
Stromverbrauch OLED-Fernseher: etwa 150 Watt
Stromverbrauch Plasma-Fernseher: etwa 175 Watt
(Quelle: EnBW)
Bei der Klassifizierung spielt auch die Grösse der Bildschirme eine Rolle, da grössere Geräte grundsätzlich mehr Strom verbrauchen als kleine. Mit den neuen Richtlinien möchte die EU nach eigenen Angaben bis 2030 jährlich 167 Terawattstunden an Energie sparen, was laut der EU-Kommission dem jährlichen Verbrauch von Dänemark entspricht.
Wie gehen die Anbieter mit den neuen Richtlinien um?
Geräte, die bereits im Laden stehen, dürfen noch abverkauft werden. Die neuen Grenzwerte gelten vor allem für Nachfolgemodelle. Laut Branchenkennern wird kein Gerät in absehbarer Zukunft die neuen Grenzwerte erreichen. Besonders grosse und bildstarke 8K-Fernseher haben einen hohen Stromverbrauch, da sie aufgrund der hohen Pixelzahl mehr Licht und damit mehr Strom verbrauchen. Ein aktueller 8K-TV mit 65 Zoll verbraucht rund 250 Watt. Für die neue Obergrenze müsste der Energiebedarf mindestens halbiert werden.
Die EU möchte die Hersteller dazu bringen, dass sie energieeffizientere Geräte entwickeln. Verschiedene Hersteller haben angekündigt, dass sie keine neuen LCD- oder 8K-Fernseher in 2023 auf den Markt bringen.
Um ihre Produkte weiterhin zu verkaufen, werden wohl viele Hersteller mit neuen Werkeinstellungen tricksen. So soll mit einem Eco-Modus der Bildschirm einfach gedimmt werden. Wer einen höheren Stromverbrauch in Kauf nehmen will, kann selbstständig in den Modus mit stärkerer Bildhelligkeit wechseln.
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