Gardasee: Trockenheit in Italien

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GardaseeDiese Insel kannst du zurzeit zu Fuss erreichen 

Durch die anhaltende Trockenheit wird in Italien das Wasser knapp, vor allem der Norden ist betroffen. Die Insel San Biagio im Gardasee kann von Touristen sogar zu Fuss besucht werden.

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Die Halbinsel Sirmione: Im grössten See Italiens herrscht ein niedriger Wasserstand.

Die Halbinsel Sirmione: Im grössten See Italiens herrscht ein niedriger Wasserstand.

NurPhoto via Getty Images/Stefano Nicoli
Die «Isola di San Biagio» erreicht man nun sogar zu Fuss. 

Die «Isola di San Biagio» erreicht man nun sogar zu Fuss. 

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Wo sonst Wasser ist, sieht man jetzt trockene Felsen: Am flachen Felsstrand Jamaica Bay kann man spazieren gehen.

Wo sonst Wasser ist, sieht man jetzt trockene Felsen: Am flachen Felsstrand Jamaica Bay kann man spazieren gehen.

NurPhoto via Getty Images/Stefano Nicoli

Darum gehts:

  • In Italien herrscht Wasserknappheit durch die anhaltende Trockenheit.

  • Der Wasserstand im Gardasee hat sich im Vergleich zum Vorjahr halbiert.

  • Die Insel San Biagio kann man seit Anfang Jahr zu Fuss erreichen. 

Die anhaltende Trockenheit und Wasserknappheit machen Italien weiter zu schaffen. Vor allem der Norden des Mittelmeerlandes ist stark betroffen. Der Gardasee etwa leidet aktuell unter extrem niedrigen Wasserständen. «Es hat nicht geregnet, im Winter war es die ganze Zeit trocken. Es fehlt überall Wasser.», sagt Hotelier Marco Giovanazzi gegenüber «Focus». Nach Angaben der Comunità del Garda liegt der Wasserstand aktuell bei 46 Zentimetern – im vergangenen Jahr im gleichen Zeitraum lag er bei 99 Zentimetern. Somit hat er sich halbiert.

Wie auf Fotos und Videos zu sehen war, war die Insel San Biagio, auch bekannt als Isola dei Conigli (Haseninsel), in dem grössten Binnengewässer Italiens schon Anfang des Jahres zu Fuss erreichbar. Durch den Wassermangel hat sich ein dünner Landstreifen zwischen dem kleinen Eiland und dem Festland gebildet. Das Phänomen zieht laut Medienberichten viele Touristinnen und Touristen an.

Wasserknappheit im ganzen Land

Der Po, Italiens grösster Fluss, ist ebenso stark von der Wasserknappheit betroffen. Die Wasserstände seien bereits niedriger als im vergangenen Jahr, wie die für den Po zuständige Bezirksbehörde am Donnerstag mitteilte. Die Temperaturen im März sowie der wenige Regen im Norden Italiens spielten hierbei eine Rolle. Die einzelnen kleinen Schauer der vergangenen Wochen helfen nicht weiter.

«Heute zeigen uns die Vorhersagen der Modelle und alle gesammelten Daten eine besorgniserregende Situation auf», sagte der Generalsekretär der Po-Behörde, Alessandro Bratti. Er forderte daher eine «überzeugende und entschiedene Strategie», um das Problem anzugehen. Bereits im Februar warnten Experten wegen einer geringen Schneedecke in den Alpen sowie der Regenarmut vor einer massiven Trockenheit.

Warst du schon einmal am Gardasee?

Die Regierung in Rom hatte in der vergangenen Woche ein Dekret verabschiedet, das weitreichende Massnahmen im Kampf gegen die Trockenheit vorsieht. Ein Sonderkommissar sowie ein Gremium sollen etwa eingesetzt werden. Die Regierung will zudem Mittel locker machen, um marode Wasserleitungen zu erneuern. In manchen Gegenden gingen durch Lecks mehr als 50 Prozent des Wassers verloren, was das Land anfällig für Trockenperioden macht. Aber auch Regenwasser-Sammelbecken, Entsalzungsanlagen sowie die Steigerung der Wiederverwendung von gereinigtem Abwasser sind geplant.

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(DPA/sag)

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