
Der Mercedes-Benz C 111-II (r.) und der Mercedes-Benz SLS O’Shea von 1957 (l.) drifteten am Auto-Concours Ice über den St. Moritzersee.
Auto-ConcoursDiese millionenteuren Mercedes-Modelle waren die Stars am Ice in St. Moritz
Am Wochenende verwandelte sich St. Moritz in ein Mekka für Sportwagen-Fans und Classic-Car-Enthusiasten. Am Open-Air-Spektakel «The Ice» drifteten exklusive Einzelstücke über den gefrorenen St. Moritzersee.
- von
- Michael Lusk / A&W Verlag
Eigentlich befinden sich die meisten exklusiven Sportwagen und seltenen Oldtimer momentan im Winterschlaf. Und in verschneiter Alpenkulisse trifft man millionenteure Exoten und Einzelstücke erst recht nicht an. Es sei denn, das «The Ice St. Moritz» findet statt. Das Autotreffen hat sich in den letzten Jahren zum absoluten Highlight für Petrolheads entwickelt. Und auch dieses Jahr wurden die Fans nicht enttäuscht – auch wenn Petrus sie mit einer Mischung aus Kälte, Schnee, aber dann auch mit Sonnenschein auf eine harte Probe stellte.
«Showroom» auf dem Eis
Am Freitag hatten die Besucher die Gelegenheit, die rund 50 einmaligen Oldtimer und Supersportler aus unmittelbarer Nähe zu betrachten. Und zwar das schon nicht in einer klimatisierten Eventhalle, sondern auf dem zugefrorenen St. Moritzersee. Zu den Highlights gehörten unter anderem der Mercedes-Benz C 111-II, der es trotz fortschrittlicher Technik nie vom Prototypen in die Serie schaffte. Heute würden Sammler wohl Millionen auf den Tisch legen – allerdings plant Mercedes aktuell nicht, einen der noch existierenden C 111 zu verkaufen.
Neben den Stuttgartern stellten auch andere Hersteller wie Ferrari, Pagani oder Lamborghini einige Klassiker, aber auch Neuheiten aus. So brachte Pagani neben dem Zonda auch den Codalunga von 2022 mit – eine Longtail-Version des Huayra, die nur fünf Mal gebaut wird und sieben Millionen Euro kostet. Lamborghini brachte gleich zwei rote Klassiker mit: einen Countach und den Miura SV, der Mitte der 60er-Jahre die Ära der Mittelmotorsportwagen für die Strasse begründete. Noch exklusiver ist der Miura Millechiodi, ein Einzelstück aus Lamborghinis Klassikschmiede Polo Storico, dessen genauer Wert zwar nicht bekannt ist, aber wohl der teuerste Miura weltweit sein dürfte.
Rasante Action auf dem See
Richtig Action war dann am Samstag angesagt. Unterteilt in verschiedene Kategorien verlangten die Besitzer unter den Augen der zahlreichen Besucher und der illustren Jury, in der unter anderem Klaus Busse, Design-Chef bei Maserati, und viele weitere Experten sassen, ihren Preziosen alles ab. Trotz der Tatsache, dass Oldtimer vom Schlage eines Alfa Romeo 8C 2300 oder Ford GT40 Le Mans schon für zweistellige Millionenbeträge den Besitzer wechselten, schonten die aktuellen Eigner ihre Klassiker nicht, liessen es teilweise richtig krachen und legten auf dem Rundkurs teilweise wilde Drifts hin. Last but not least durfte wie bei jedem Concours auch in St. Moritz eine Siegerehrung nicht fehlen. Aber egal, ob Gewinner oder nicht: Auch 2024 werden sowohl Fans und Fahrer wieder nach St. Moritz strömen, um bei diesem einmaligen Event dabei zu sein.