Mysteriöse Reichtümer: Diese Schätze warten noch auf ihre Entdeckung

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Mysteriöse ReichtümerDiese Schätze warten noch auf ihre Entdeckung

Vor Kolumbien wurde ein legendärer Schatz gefunden. Andere sagenumwobene Reichtümer konnten trotz grossem Aufwand bisher nicht aufgespürt werden.

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307 Jahre lang lag der Schatz der spanischen Galeone San José vor der Küste Kolumbiens. Nun konnten Experten nach mühevollen Recherchen das Wrack lokalisieren. Der Wert des Goldes und der Juwelen an Bord soll laut Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos mindestens eine Milliarde Dollar betragen.

Solch unfassbar wertvolle Entdeckungen sind es, die seit Jahrhunderten die Fantasie vieler Menschen anregen und manche von ihnen auf Schatzsuche treiben. In einer Zeit, in der die Wissenschaft immer mehr Rätsel löst, und sie damit entzaubert, faszinieren mysteriöse verborgenen Reichtümer ungebrochen. Im Folgenden eine Auswahl der wichtigsten unentdeckten Schätze, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Auf dem Meeresgrund

Besonders der Meeresgrund hat es den Schatzsuchern angetan. Dass es sich lohnen kann, zeigt der Fund der San José. Der grösste Schatz der Ozeane aber wurde noch nicht gefunden. Er soll sich im Wrack der portugiesischen Karacke Flor do Mar befinden. Das riesige Segelschiff sank 1511 in der Strasse von Malakka zwischen Malaysia und Sumatra. An Bord hatte sie mit sechzig Tonnen Gold und faustgrossen Diamanten die wertvollste Fracht der gesamten portugiesischen Seefahrtsgeschichte.

Auch die spanische Seefahrt hat einige Schätze hinterlassen. Die wertvollste Fracht trug dabei die Silberflotte von 1715 mit sich – heute zwei Milliarden Dollar wert. Elf von zwölf Schiffen sanken auf ihrem Weg nach Spanien vor Florida. Sieben wurden bereits gefunden, mit Münzen für einige Millionen Dollar an Bord. Der ganz grosse Betrag wird allerdings auf der San Miguel vermutet. Wo die liegt, weiss niemand.

Auch der sogenannte Schatz von Lima bleibt verschwunden. Er soll 200 Millionen Dollar wert sein und auf der Kokos-Insel, Costa Rica, liegen. Dorthin gefahren hatte ihn in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts der britische Kapitän William Thompson auf seinem Schiff Mary Dear, so die Überlieferung. Eigentlich sollte er den Schatz im Auftrag der Spanier vor den Aufständischen in Peru in Sicherheit bringen. Doch er wollte ihn lieber für sich behalten. Ob ihm das gelang, ist unklar.

Legendäre Gräber

Doch nicht nur auf dem Meeresgrund werden sagenhafte Schätze vermutet. Auch in den Gräbern grosser Herrscher sollen Reichtümer schlummern. So im Grab des Mongolenkaisers Dschingis Khan oder jenem der Pharaonin Nofretete. Sie wurden nie gefunden, obwohl die Entdeckung von Letzterem unmittelbar bevorstehen könnte. Archäologen vermuten es hinter dem Grab Tutanchamuns im ägyptischen Tal der Könige.

Das Grab von Qin Shihuangdi soll ebenfalls enormen Reichtum verbergen. Zwar wurde das – von der Terracotta-Armee bewachte – Grab bereits entdeckt. Doch der Grabhügel mit dem vermuteten Schatz wurde bisher nicht geöffnet, da Messungen auf hohe Quecksilber-Konzentrationen hindeuteten, die für die Archäologen tödlich sein könnten.

Das Erbe der Nazis

Viele moderne Schatzlegenden haben ihren Ursprung in der Zeit, als der Naziterror Europa überzog. Zweifelsohne die bekannteste ist die vom Bernsteinzimmer. Das mit Bernstein, Gold und Spiegeln ausgekleidete Zimmer war 1716 ein Geschenk des Preussenkönigs Friedrich Wilhelm I. an den Zaren Peter den Grossen. Die Nazis räumten es 1943 ab und brachten es in 27 Kisten nach Königsberg.

Dort verliert sich seine Spur. Es könnte Alliierten Bomben zum Opfer gefallen sein, oder aber wieder aus der Stadt hinaustransportiert worden sein. Das könnte an Bord eines geheimnisumwitterten Panzerzuges geschehen sein. Jahrzehntelang verschollen, glauben Schatzjäger nun, den Zug in einem Berg in der Region um Walbrzych (Walbach) in Polen geortet zu haben. Tatsächlich gibt es dort ein riesiges Stollensystem der Nazis. Doch ob dort wirklich ein Zug steht und was er genau enthält, ob Gold, Raubkunst oder gar das Bernsteinzimmer, wird sich erst zeigen.

Das Bernsteinzimmer wurde auch schon auf dem Grund des Toplitzsees in Österreich vermutet. Dort haben Nazis während ihres hektischen Rückzugs 1945 Stahlbehälter und andere Gegenstände versenkt. Gefunden wurden bisher nur grosse Beträge an Falschgeld, eine Druckerpresse und Geschosse. Im Toplitzsee zu tauchen, ist nicht ungefährlich, da die Sicht am Grund des Sees miserabel ist und Taucher Gefahr laufen, von versunkenen Baumstämmen eingeklemmt zu werden. Keiner hat je die vermuteten Reichtümer gefunden.

Das tut jedoch der Legendenbildung keinen Abbruch. Und so werden das Bernsteinzimmer, aber auch die Flor do Mar oder das Grab des Dschingis Khan die Fantasie der Menschen und den Ehrgeiz der Schatzjäger weiter anstacheln – so lange, bis sie irgendwann gefunden sind.

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