Promi-Prügeleien: Diese Schlingel schlugen richtig drein

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Promi-PrügeleienDiese Schlingel schlugen richtig drein

Promi-Ausraster wie den von Sido gibt es zuhauf: Britney, Naomi, der ‹Prügelprinz› etc. Und dann war da noch jene Prügelei, die dermassen elegant geführt wurde, dass sie fast schon gewaltlos wirkte.

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Da hat also der böse, böse Sido auf das Vorbild für Sacha Baron Cohens Kunstfigur Brüno eingedroschen. Angesichts der Häufigkeit von Promiausrastern darf sich der ehemalige Gangster-Rapper fast als Vertreter einer altehrwürdigen Tradition fühlen.

Wen und was gab es da nochmal? Spontan kommen einem in den Sinn: Britney Spears mit ihrem Regenschirm gegen einen Paparazzo, damals, als sie reichlich verwirrt und kahlköpfig halb Südkalifornien unsicher machte. Oder Russel Crowe, der ein Telefon auf einen Hotelangestellten warf. Und apropos Telefon: Wenn Naomi Campbell ihr Handy in Griffweite hat, empfiehlt es sich, das Weite zu suchen. Dann war da doch noch diese Sache mit Tommy Lee, der an den MTV-Awards mehr schlecht als recht damit klarkam, dass seine Exfrau Pamela Anderson neu mit Kid Rock liiert war. Tja, und Ernst August von Hannover bekam nicht umsonst den Übernamen Prügelprinz. Prügelnde Promis noch und nöcher.

Einmal mit Stil

Aber die vielleicht beste oder *flüster* schönste Promi-Prügelei aller Zeiten ist wohl eine, die nicht einmal als Ausraster bezeichnet werden kann, so zen-mässig besonnen war sie in ihrer Ausführung: Dass es innerhalb von Rock'n'Roll-Bands zum Schlagabtausch kommen kann, ist weithin bekannt. Und so erstaunt es auch nicht, dass einer der Rolling Stones auf den oftmals unausstehlichen Mick Jagger losging. Was eher erstaunt, ist dass es sich hierbei nicht um Jaggers alte Hassliebe Keith Richards handelt, sondern um den unauffälligen, ruhigen Schlagzeuger Charlie Watts.

Touché, Charlie!

Das Fass zum Überlaufen brachte Jagger nach einem Band-Treffen in Amsterdam anno 1984. Danach gingen Mick und Keith saufen und kehrten um fünf Uhr in der Früh in ihr Hotelzimmer zurück. Watts schlief bereits tief, was Jagger nicht daran hinderte, ihn per Telefonanruf zu wecken mit den Worten: «Ist da mein Drummer? Wieso schwingst du deinen Arsch nicht hier runter?» Worauf Watts aufstand, sich wusch und rasierte, einen seiner besten Massanzüge, Seidenkrawatte und perfekt polierte Schuhe anzog, zu Jagger nach unten ging und - in Keith Richards' Worten - «ihm einen knallharten verdammten rechten Haken verpasste». Mick landete auf einer Platte geräuchertem Lachs und konnte nur dank Richards, der ihn am Fuss zurückhielt, daran gehindert werden, aus dem offenen Fenster 20 Stockwerke tief in eine Gracht zu fallen. «Nenn mich nie wieder deinen Drummer, so Watts. «Du bist mein verdammter Sänger.»

Gesehen, Sido? So macht mans mit Stil.

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