Matten bei Interlaken: Schulhotel Regina zwingt Frauen BHs zu  tragen

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Matten bei InterlakenDiese Schule zwingt Frauen BHs zu  tragen

Jungen Erwachsenen gehen die Kleidervorschriften am Schulhotel Regina in Matten bei Interlaken gegen den Strich. Der Rektor nimmt Stellung.

von
Lucas Orellano
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Schülerinnen des Schulhotels Regina in Matten bei Interlaken sind unzufrieden mit den Kleidervorschriften.

Schülerinnen des Schulhotels Regina in Matten bei Interlaken sind unzufrieden mit den Kleidervorschriften.

BOM/Bruno Petroni
Eine Schülerin wurde darauf hingewiesen, dass sie einen BH tragen soll.

Eine Schülerin wurde darauf hingewiesen, dass sie einen BH tragen soll.

BOM/Bruno Petroni
Zu reden geben auch die eingeschränkten Nutzungsmöglichkeiten von Privatfahrzeugen. 

Zu reden geben auch die eingeschränkten Nutzungsmöglichkeiten von Privatfahrzeugen. 

BOM/Bruno Petroni

Darum gehts

  • Absolventinnen des Schulhotels Regina in Matten bei Interlaken fühlen sich ungerecht behandelt. 

  • Sie kritisieren die Kleidervorschriften und die eingeschränkten Nutzungsmöglichkeiten von Privatfahrzeugen. 

  • Der Rektor der Schule nimmt Stellung zu den Vorwürfen. 

Die Kleiderordnung und die Verkehrsordnung des Schulhotels Regina in Matten bei Interlaken sorgen für Gesprächsstoff. Eine Schülerin meldete sich bei der «Jungfrau Zeitung», weil sie sich ungerecht behandelt gefühlt hat. Sie sei darauf hingewiesen worden, dass sie einen BH tragen soll.

In der Informationsbroschüre auf der Webseite ist kein BH-Zwang explizit erwähnt. «Während dem ganzen Schulhotelkurs, insbesondere während den überbetrieblichen Kursen (üK), legen wir grossen Wert auf ein gepflegtes und authentisches Erscheinungsbild», heisst es lediglich. 

«Regeln gehören dazu»

Gegenüber der «Jungfrau Zeitung» verweist Rektor René Glücki darauf, dass es in vielen anderen Berufsgattungen ähnliche Vorschriften gebe, beispielsweise im Bankwesen. «Wer sich nicht daran hält, wird mit ziemlich grosser Wahrscheinlichkeit darauf hingewiesen. Und die Frage ist immer dieselbe, wo werden die Grenzen gezogen?», sagt Glücki. Die Bekleidungsvorschriften richten sich laut Glücki nach dem Bild, das das Schulhotel abgeben will.

Dass einzelne Personen darauf aufmerksam gemacht werden, sei aber selten. Glücki hat aber auch ein gewisses Verständnis: «Dass sich Schülerinnen und Schüler dabei in ihrer persönlichen Freiheit eingeschränkt fühlen, das kann vorkommen» , sagt er zur «Jungfrau Zeitung». Es sei aber das Ziel, die jungen Menschen optimal auf den Einstieg ins Berufsleben vorzubereiten. «Und dazu gehören nun einmal auch Regeln und Vorschriften, die eingehalten werden müssen», so Glücki.

Klar geregelt ist auch die Verwendung von privaten Autos. Ein weiterer Kritikpunkt, den Schülerinnen vorbringen: Der Weg zum Schulhotel sei eisig und dunkel und damit «unzumutbar». Doch gemäss Richtlinien dürfen die Schülerinnen und Schüler ihre Autos nur zur An- und Abreise nutzen – nicht jedoch während der Kurse. Laut Glücki hat dies versicherungstechnische Gründe: «Falls eine auszubildende Person beispielsweise einen Unfall hätte, dann wäre es unter Umständen denkbar, dass die Eltern uns in die Pflicht nehmen.» 

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