Handelsstreit: Diese US-Produkte stehen auf der EU-Liste

Aktualisiert

HandelsstreitDiese US-Produkte stehen auf der EU-Liste

Whiskey, Jeans und Motorräder – die EU könnte amerikanische Produkte im Wert von 3,3 Milliarden Franken mit Strafzöllen belegen. Eine Übersicht.

oli
von
oli
1 / 9
Begehren mit Aussicht auf Erfolg: Bundesrat Johann Schneider-Ammann hat bei der WTO ein Streitbeilegungsverfahren eingeleitet. (Im Bild: Schneider-Ammann spricht während einer Medienkonferenz über die Bilanz seiner Mercosur-Reise).

Begehren mit Aussicht auf Erfolg: Bundesrat Johann Schneider-Ammann hat bei der WTO ein Streitbeilegungsverfahren eingeleitet. (Im Bild: Schneider-Ammann spricht während einer Medienkonferenz über die Bilanz seiner Mercosur-Reise).

Keystone/Peter Klaunzer/Archivbild
Nun ist es definitiv: Donald Trump nach der Unterzeichnung des Beschlusses von Importzöllen auf Aluminium und Stahl.

Nun ist es definitiv: Donald Trump nach der Unterzeichnung des Beschlusses von Importzöllen auf Aluminium und Stahl.

Susan Walsh/AP
Als Reaktion auf Donald Trumps Strafzölle hat die EU eine Liste mit US-Waren erstellt, die sie ihrerseits mit Aufschlägen belegen könnte. EU-Kommissarin Marianne Thyssen und EU-Kommissar für Wirtschaft und Finanzen Pierre Moscovici in Brüssel. (7. März 2018)

Als Reaktion auf Donald Trumps Strafzölle hat die EU eine Liste mit US-Waren erstellt, die sie ihrerseits mit Aufschlägen belegen könnte. EU-Kommissarin Marianne Thyssen und EU-Kommissar für Wirtschaft und Finanzen Pierre Moscovici in Brüssel. (7. März 2018)

AFP/Aris Oikonomou

Die EU hat eine umfassende Liste mit US-Waren erstellt, die sie bei Strafzöllen Washingtons auf Stahl und Aluminium aus Europa ihrerseits mit Aufschlägen belegen könnte. Nach dem Dokument, das der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, beläuft sich der Gesamtwert der betroffenen Produkte auf 2,83 Milliarden Euro.

Eine Übersicht:

Eisen und Stahl (853,8 Millionen Euro) Die EU listet mehr als hundert Kategorien von Stahl auf, die mit Strafzöllen belegt werden könnten. Dazu gehören Grundprodukte wie Walzstahl, Stangen und Barren. Auch Ketten, Draht und Kanister führt die EU auf. Hinzu kommt eine Reihe weiterverabeiteter Waren: Heizlüfter, Ventilatoren, Spülbecken und Leitern. Auch «Geräte zum Backen, Braten, Grillen und Kochen» finden sich. Sie alleine machen schon rund 40 Millionen Euro aus.

Textilien (88,3 Millionen Euro) Aufgeführt werden T-Shirts, Westen sowie Hosen und Shorts, worunter auch Jeans fallen. Darüber hinaus finden sich auch Baumwollbettwäsche sowie Männerschuhe auf der EU-Liste.

Industriegüter (937,3 Millionen Euro) Die EU hat hier stark die Kosmetikindustrie im Fokus. Ihre Waren stehen mit rund 460 Millionen Euro für die Hälfte in dieser Kategorie. Betroffen wären Lippenstifte, Augen-Make-up, Präparate für Maniküre oder Pediküre und Hautpflegeprodukte. Motorräder wie die von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker genannten Maschinen von Harley-Davidson schlagen mit 152 Millionen Euro zu Buche. Hinzu kommen noch Segel-, Ruder- und Motorboote.

Landwirtschaftliche Produkte (346,9 Millionen Euro) Aufschläge droht die EU hier auf getrocknete Kidneybohnen, Mais und Reis an. Auch Orangen- oder Beerensaft sind aufgeführt.

Verarbeitete landwirtschaftliche Produkte (604,1 Millionen Euro) Hierzu zählt die EU Zuckermais, vorgekochter Reis und Erdnussbutter. Hinzu kommen auch Zigaretten und Zigarren sowie Kautabak. Mit Abstand grösster Posten ist Whiskey mit einem Gesamtwert von gut 565 Millionen Euro. Dies wäre fast ein Fünftel aller angedrohten Strafzölle. (oli/sda)

Deine Meinung