Aktualisiert

M13, Kelso & Co.Diese Viecher hielten uns 2012 auf Trab

Ein Kapuzineraffe, der vermutlich tot ist, ein Panther, der wohl nie existierte, ein Bär, der ständig Probleme macht und ein Rudel Wölfe: Das vergangene Jahr hatte es - zoologisch gesehen - in sich.

von
dwi/lhr

Es ist eine kleine Sensation: Im April entdeckt eine Familie einen Braunbären im Unterengadin. Unbeeindruckt trottet er an ihnen vorbei – mit einer gelben Marke im Ohr. Bald wird klar: Es handelt sich um den zweijährigen M13, den Bären, der bereits im Tirol als besonders vorwitzig aufgefallen ist. Von da an hält der braune Riese die Bündner Wildhüter, Behörden und Bevölkerung auf Trab.

Im Gegensatz zu seinen Artgenossen ist M13 nicht menschenscheu. Er hält sich in der Nähe der Zivilisation auf, plündert reihenweise Bienenhäuser und reisst eine Ziege. Bald wird der Jungbär als Problembär gehandelt. Mitte April wird M13 mit einem Narkosegewehr von den Tatzen geholt, mit einem Sender versehen und zum ersten Mal vergrämt.

Vieldiskutiertes Schicksal

Anfang April fährt eine Lok der Rhätischen Bahn den Bären über den Haufen. M13 überlebt. Doch es wird ruhig um ihn - zu ruhig. Sofort wird wild spekuliert: Ist M13 etwa seinen Verletzungen erlegen? Nein, muss Georg Brosi vom Amt für Jagd und Fischerei immer wieder versichern. «M13 lebt.»

Und wie er lebt: Ende September ist der pelzige Lausbube zurück, reisst eine trächtige Eselsstute, zerstört einen Bienenstock und bricht in ein Ferienhaus ein. Kaum ein Tier fällt in diesem Jahr so auf wie M13, kaum ein Tier polarisiert so stark wie der Braunbär. Ist er gefährlich? Dem Tod geweiht wie einst JJ3? Doch das Bundesamt für Umwelt hält dem Krawallbruder die Stange. Solange er ein Problem- und kein Risikobär ist, solange darf M13 leben.

Kaum mehr Hoffnung für Kelso

Bündner Wölfe, Zürcher Affe

Mit mehr Wohlwollen wird die zweite Bündner Tier-Sensation dieses Jahres aufgenommen. Am Calanda tappen Anfang September Jungwölfe in eine Fotofalle. Zum ersten Mal seit 150 Jahren ist damit wieder ein Rudel in der Schweiz - die Wiedereinwanderung des Wolfes ist definitiv geglückt. Das Amt für Jagd und Fischerei spricht von einer «absoluten Sensation.» Im Dezember werden sogar acht - statt wie bisher geglaubt sechs - Tiere gezählt.

Wo ist Äffchen Kelso?

Doch auch im Flachland hält dieses Jahr ein Tier die Presse auf Trab. Ende August fällt im Zürcher Zoo ein Gelbkapuzineraffe in einen Graben und klettert auf der falschen Seite wieder raus. Verwirrt ergreift das Äffchen die Flucht. Tagelang suchen Tierpfleger nach Kelso - vergebens. Den Köder in den Fallen, die die Wärter in den Schrebergärten nahe des Zoos aufstellen, fressen die Mäuse. «Seine Überlebenschancen sind hoch», versichert Zoo-Direktor Alex Rübel immer wieder. Doch als zum ersten Mal Schnee bis ins Flachland fällt, wird klar: Kelso muss um sein Leben fürchten.

Wie Familie Riatsch im Wald den Bären traf

Der Panther bleibt ein Phantom

Füchse und Krähen könnten dem nur 25 Zentimeter grossen Äffchen zum Verhängnis werden. Findet er kein Futter, nimmt seine Kondition ab. Allein schafft er es nicht zurück in den Zoo. Ende Oktober stellen die Tierpfleger die Suche ein, Anfang November wird die Akte Kelso geschlossen. Vermutlich ist er tot.

Affe Kelso versteckt sich im Schrebergarten

Wie lebendig ein weiteres Tier ist, das diesen Sommer durch den Blätterwald geisterte, sei dahingestellt. Anfang Mai glaubt ein Solothurner Revierförster, im Wald bei Kestenholz einen Panther gesichtet zu haben. Der schlagende Beweis für dessen Existenz fehlt, dennoch wird der pelzige Besuch von offizieller Seite her bestätigt. Die Meldungen überschlagen sich, die Wildhüter sind in Alarmbereitschaft, plötzlich fotografieren alle schwarze Katzen. Doch nichts geschieht. Der Panther bleibt ein Phantom.

Ob lebendig oder tot, echt oder ein Phantom - die Suche nach Keslo und dem Panther beflügelte die Fantasie der 20-Minuten-Leser. Kreative sind das Ergebnis. · Hier vermuteten die Leser · Und hier den

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