Immobilien-EigentumDiese Wohnungen gehen am schnellsten weg
Die Zahl der angebotenen Eigentumswohnungen ist leicht gestiegen. Für Singles herrscht jedoch Knappheit.
- von
- ish
In den Markt kommt Bewegung: Die Zahl der ausgeschriebenen Eigentums-Wohnungen hat nach einem Rückgang im Vorjahr wieder zugenommen. Um rund drei Prozent stiegen die Angebote auf Internetplattformen in der gesamten Schweiz an. Insgesamt waren es zwischen Juli 2016 und Juni 2017 knapp 68'000, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Online Home Market Analysis (OHMA) von Homegate.ch hervorgeht. Die Plattform gehört wie 20 Minuten zu Tamedia.
Kleine, günstige Eigentumswohnungen mit 1 bis 2,5 Zimmern zu einem Preis von unter 500'000 Franken wurden am schnellsten gekauft. Und zwar in der gesamten Schweiz, wie Professor Peter Ilg vom Swiss Real Estate Institute der Hochschule für Wirtschaft Zürich sagt. Er hat die OHMA-Studie durchgeführt. Am stärksten jedoch sei die Nachfrage in Zürich: Dort sind 1-Zimmer-Eigentumswohnungen nach 20 Tagen verkauft. «Hier herrscht eine absolute Knappheit, weil kaum jemand kleinere Wohnungen baut», sagt Ilg. Bei zwei Zimmern sei die Nachfrage auch noch stark. «Das reflektiert einfach den Trend, dass viele allein wohnen.»
Preise dürften stabil bleiben
Generell stieg die Nachfrage nach Eigentumswohnungen allerdings nicht. Darauf lässt die gestiegene Ausschreibungsdauer schliessen: Eine zum Verkauf angebotene Eigentumswohnung wurde im Schnitt 103 Tage lang inseriert – elf Tage länger als im Vorjahr. «Die überproportionale Insertionszeit von plus zwölf Prozent deutet auf eine abnehmende Nachfrage nach Eigentumswohnungen hin», heisst es in der OHMA-Studie.
«Die Preise bleiben auch bei rückläufiger Nachfrage stabil», sagt Ilg. Der Grund: Eigentumswohnungen werden meist nur gebaut, wenn die Hälfte der Einheiten schon ab Plan verkauft ist. «Dieser Sicherungsmechanismus verhindert, im Gegensatz zu Mietwohnungen, dass es bei einem Nachfragerückgang zu einer Überproduktion kommt.»
Angebote in St. Gallen halb so teuer wie in Genf
Die Preisunterschiede in den Regionen sind markant: In St. Gallen lag der ausgeschriebene Preis im Durchschnitt bei 6100 Franken pro Quadratmetern, in Genf betrug er 13'500 Franken. Dort wurden 40 Prozent der Objekte für mehr als zwei Millionen Franken angeboten – und innerhalb von lediglich 42 Tagen verkauft.
Die deutlich kürzeste Insertionsdauer wurde in der Region Zürich mit 74 Tagen verzeichnet. Im Osten und im Süden der Schweiz lag die Dauer bei 119 respektive 114 Tagen. Im Tessin und in der Region Genf hat sich die Insertionszeit trotz einer höheren Zahl von Inseraten verkürzt.