Zoo Basel: Dieser arme Gockel scharrt völlig umsonst an seinem 4-Meter-Nest

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Zoo BaselDieser arme Gockel scharrt völlig umsonst an seinem 4-Meter-Nest

Australische Buschhühner haben eine spezielle Brutstrategie. Das Männchen baut ein Riesennest und hält es während bis zu 90 Tagen konstant bei 35 Grad, damit die Küken in den vom Weibchen gelegten Eiern überleben. Was das Exemplar im Basler Zolli nicht weiss: In seinem Nest hat es keine Eier.

von
Steve Last
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Australische Buschhühner brüten ihre Eier in einem grossen Nest aus, das durch die Verwesung des Baumaterials die nötige Temperatur beibehält.

Australische Buschhühner brüten ihre Eier in einem grossen Nest aus, das durch die Verwesung des Baumaterials die nötige Temperatur beibehält.

Zoo Basel
Das Nest kann bis zu vier Meter gross werden.

Das Nest kann bis zu vier Meter gross werden.

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Während das Weibchen nach der Eiablage das Weite sucht, stellt das Männchen während der Brutzeit von 60 bis 90 Tagen sicher, dass das Nest richtig heizt.

Während das Weibchen nach der Eiablage das Weite sucht, stellt das Männchen während der Brutzeit von 60 bis 90 Tagen sicher, dass das Nest richtig heizt.

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Darum gehts

  • Australische Buschhühner brüten ihre Eier in einem temperaturregulierten Riesennest aus.
  • Die Konstruktion muss innen 35 Grad haben, und das während 60 bis 90 Tagen, damit die Küken überleben.
  • Das sicherzustellen, ist der Job des Männchens, das während der Brutzeit permanent am Nest arbeitet.

Australische Buschhühner brüten ihre Eier nicht aus, indem sie draufsitzen. Stattdessen baut das Männchen ein bis zu vier Meter grosses Nest, in das das Weibchen dann die Eier legt. Während die Henne sich nicht weiter um den Nachwuchs kümmert, stellt der Hahn während der ganzen Brutperiode von 60 bis 90 Tagen mit Scharren und Umschichten sicher, dass die Temperatur im Inneren bei 35 Grad bleibt. Dazu trägt auch die Verwesung des Baumaterials bei. Nur so können die Küken überleben. Dies schreibt der Zoo Basel in einer Medienmitteilung vom Donnerstag.

Doch die Mühe des Hahns im Basler Zolli ist vergebens, denn in seinem Bauwerk befinden sich gar keine Eier, wie es heisst. Denn er könnte bei den hiesigen Temperaturen die 35 Grad gar nicht aufrechterhalten, und die Küken würden sterben. Darum werden die Eier von den Pflegern entfernt und künstlich ausgebrütet. So können sie laut dem Zolli auch vor Schädlingen geschützt werden.

Schnell flugbereit

Australische Buschhühner kommen im Norden und Osten ihres namengebenden Kontinents vor und «eignen sich hervorragend für die Kunstbrut», so der Zolli. In den vergangenen zehn Jahren seien so allein in Basel zehn junge Buschhühner zur Welt gekommen. Diese sind bereits kurz nach dem Schlüpfen selbstständig und können schon am ersten Tag fliegen. Einzig die Tatsache, dass die Eier nicht bewegt werden dürfen, stellt die Pfleger vor eine Herausforderung. Jene von Haushühnern zum Beispiel müssen regelmässig gewendet werden.

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