Schlaganfall: Dieser DIY-Test verrät, ob du gefährdet bist

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Antwort in 20 SekundenDieser einfache Test zeigt dir, ob du ein Schlaganfallrisiko hast

Ein Schlaganfall scheint plötzlich zu kommen. Hinweise, die ihn ankündigen können, werden oft nicht als solche erkannt. Doch es gibt eine Möglichkeit, zu prüfen, ob ein Risiko besteht. Der Test dauert nur wenige Sekunden. 

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Stell dich für 20 Sekunden mit offenen Augen auf ein Bein! Wenn du das problemlos schaffst, dürfte dein Schlaganfallrisiko gering sein. 

Stell dich für 20 Sekunden mit offenen Augen auf ein Bein! Wenn du das problemlos schaffst, dürfte dein Schlaganfallrisiko gering sein. 

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Fällt es dir aber schwer, für diese kurze Zeit die Balance zu halten, könntest du laut japanischen Forschenden ein erhöhtes Schlaganfallrisiko und möglicherweise bereits Mikroblutungen oder Mini-Infarkte im Gehirn erlitten haben.

Fällt es dir aber schwer, für diese kurze Zeit die Balance zu halten, könntest du laut japanischen Forschenden ein erhöhtes Schlaganfallrisiko und möglicherweise bereits Mikroblutungen oder Mini-Infarkte im Gehirn erlitten haben.

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Das Forschungsteam wies in einer 2015 veröffentlichten Studie Folgendes nach: Je kürzer jemand die Balance halten konnte, desto mehr Gefässschädigungen lagen vor. Diese verursachten im Alltag keine Symptome, bildeten aber einen hohen Risikofaktor für Schlaganfall und Demenz, so die Forschenden im Fachjournal «Stroke».

Das Forschungsteam wies in einer 2015 veröffentlichten Studie Folgendes nach: Je kürzer jemand die Balance halten konnte, desto mehr Gefässschädigungen lagen vor. Diese verursachten im Alltag keine Symptome, bildeten aber einen hohen Risikofaktor für Schlaganfall und Demenz, so die Forschenden im Fachjournal «Stroke».

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Darum gehts

  • Schlaganfälle treten in der Regel unerwartet auf.

  • Anzeichen, die bei vielen Betroffenen im Vorfeld auftreten, werden nicht als solche wahrgenommen.

  • Abhilfe kann da laut Forschenden ein 20-Sekunden-Test schaffen.

  • Alles, was man dafür tun muss, ist, auf einem Bein zu balancieren.

Jedes Jahr erleiden in der Schweiz etwa 16‘000 Personen einen Schlaganfall, auch Hirnschlag genannt. Er ist hierzulande die dritthäufigste Todesursache und die wichtigste Ursache einer Langzeitbehinderung bei Erwachsenen. Zunehmend trifft es auch jüngere Menschen, wie der Fall Hailey Bieber zeigt. Auch Ballermann-Sängerin Melanie Müller hat einen Schlaganfall erlitten. Rund 15 Prozent der Schlaganfälle sind bedingt durch Hirnblutungen, etwa 85 Prozent durch Hirninfarkte. 

Lara war noch im Gymi, als ihr jüngerer Bruder sie auf dem Badezimmerboden fand. Schuld war ein Schlaganfall. Es folgte eine schwierige Zeit, die sie aber überwunden hat. 

A. Zingg / F. Zanini

Einem Schlaganfall gehen oft Vorboten voraus. Diese können Stunden, Tage oder Wochen vor dem Hirninfarkt auftreten. Meist handelt es sich um fast die gleichen Symptome wie bei einem Schlaganfall (siehe Box). Anders als bei einem «echten» Schlaganfall verschwinden die Beschwerden nach kurzer Zeit jedoch wieder und werden darum oft nicht als solche erkannt.

Diese Schlaganfall-Symptome solltest du kennen

So funktioniert der Test – und das verrät er

Für den Test braucht es keinerlei Hilfsmittel. Alles, was man dafür tun muss, ist, 20 Sekunden auf einem Bein zu stehen. Wer das nicht schafft, hat nach Ansicht der Forschenden ein hohes Schlaganfallrisiko oder möglicherweise bereits Mikroblutungen oder Mini-Infarkte im Gehirn erlitten.

Woraus schliessen das die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler?

Das Team stützt sich dabei vor allem auf eigene Forschungen: Es hatte 841 Frauen und 546 Männer mit einem Durchschnittsalter von 67 Jahren mit geöffneten Augen auf einem Bein balancieren lassen. Weiter untersuchten die Forschenden anhand eines Fragebogens die mentalen Fähigkeiten der Frauen und Männer. Mit einem Magnetresonanztomographen (MRT) untersuchten sie das Gehirn zudem nach möglichen Gefässschäden.

Ergebnis: Je kürzer jemand die Balance halten konnte, desto mehr Gefässschädigungen lagen vor. Diese verursachten im Alltag keine Symptome, bildeten aber einen hohen Risikofaktor für Schlaganfall und Demenz, so die Forschenden im Fachjournal «Stroke». Frühere Studien deuten in eine ähnliche Richtung. Wer also beim Balancieren auf einem Bein Schwierigkeiten hat, sollte sich besser untersuchen lassen.

Das sind Risikofaktoren für einen Schlaganfall

Es gibt mehrere, von denen nur zwei nicht beeinflusst werden können: Das sind das Alter und die familiäre Veranlagung. Die anderen Risikofaktoren hat man selbst in der Hand:

  • Rauchen: Hier hilft ein Rauchstopp.

  • Bluthochdruck: Dieser lässt sich durch Ernährung, Bewegung und Medikamente in den Griff bekommen.

  • Diabetes: Auch hier helfen Ernährung, Bewegung und Medikamente.

  • Schlechte Blutfettwerte: Hier gilt das Gleiche wie bei Bluthochdruck und Diabetes.

  • Starkes Übergewicht: Wichtig ist hierbei das Verhältnis von Hüfte zu Taille, das bei Frauen kleiner als 0,85 und bei Männern kleiner als 1 sein sollte.

  • Alkoholkonsum: Weniger ist hierbei mehr.

  • Stress.

Studien zeigen, dass auch eine Corona-Infektion das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen kann. Und auch andere Infekte können einen Schlaganfall begünstigen. So treten Schlaganfälle zum Beispiel häufiger während der Grippe-Saison im Winterhalbjahr auf. Auch fiebrige Erkältungsinfekte können Schlaganfälle nach sich ziehen.

BE-FAST – der Test für akute Situationen

Besteht der Verdacht auf Schlaganfall, heisst es: schnell sein. Denn die erste Zeit nach einem Schlaganfall entscheidet über das Ausmass der Zellschäden im Gehirn. Hier hilft der BE-FAST-Test. Die Buchstaben stehen für:

  • Balance (Gleichgewicht): Liegt eine akute Gleichgewichtsstörung vor? 

  • Eyes (Augen): Sind Doppelbilder oder andere Sehstörungen vorhanden?

  • Face (Gesicht): Patient auffordern, zu lächeln oder die Stirn zu runzeln. 

  • Arms (Arme): Patient soll beide Arme ausstrecken und dann die Handflächen umdrehen. 

  • Speech (Sprache): Patient soll einen einfachen Satz nachsprechen. 

  • Time (Zeit): Patient oder Angehörige fragen, wie lange die Symptome schon bestehen.

Ebenso einfach ist der Test, mit dem du dein Lungenkrebsrisiko überprüfen kannst (siehe Bildstrecke).

Schaffst du den Test?

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