Zahara de la Sierra: Dieses abgeschottene Dorf in Spanien ist Corona-frei

Publiziert

Zahara de la SierraDieses abgeschottene Dorf in Spanien ist Corona-frei

In einer kleinen Stadt in Andalusien gibt es noch keinen einzigen Corona-Fall. Dies will der Bürgermeister mit allen Mitteln beibehalten.

doz
von
doz
1 / 8
In Zahara de la Sierra gibt es noch keine Corona-Fälle.

In Zahara de la Sierra gibt es noch keine Corona-Fälle.

Google Street View
Daher hat sich der Bürgermeister dazu entschlossen, das Dorf abzuriegeln.

Daher hat sich der Bürgermeister dazu entschlossen, das Dorf abzuriegeln.

Google Street View
Es befindet sich im Süden Spaniens.

Es befindet sich im Süden Spaniens.

Google Maps

Der Bürgermeister der südspanischen Gemeinde Zahara de la Sierra hat entschieden, seine Stadt vollkommen von der Aussenwelt abzuriegeln. Zu diesem Zweck wurden vier der fünf Zufahrtsstrassen blockiert, sodass kein Durchkommen mehr möglich ist.

Grund dafür ist, dass es bisher bei den rund 1400 Einwohnern des Ortes noch keinen einzigen Corona-Fall gab. «Seit der Abriegelung sind zwei Wochen vergangen und wir haben noch immer keine Infektionen. Es sieht also gut aus», sagte der Bürgermeister zu CNN.

Autos werden desinfiziert

Die Bewohner von Zahara de la Sierra stehen vollkommen hinter dem Entscheid ihres Bürgermeisters. Beinahe ein Viertel der Bevölkerung ist über 65 Jahre alt, und in nahe gelegenen Dörfern und Städten sind bereits einige Corona-Fälle bekannt geworden.

Am einzigen Eingang zur Stadt steht die Polizei Wache. Ausserdem waschen zwei Männer in Schutzkleidung jedes einzelne Auto mit Bleichmittel und Wasser ab. Ausserdem müssen die Autos durch eine Desinfektions-Pfütze fahren, damit auch die Räder gereinigt werden. «Kein einziges Auto kommt in die Stadt, das nicht desinfiziert wurde», sagt der Bürgermeister.

Strassen und Häuser gesäubert

Aber nicht nur die Autos werden gereinigt. Jeden Montag und Donnerstag geht eine Gruppe bestehend aus zehn Personen in Schutzanzügen durch die Stadt und desinfiziert die Strassen, öffentlichen Plätze und Fassaden der Häuser. Ausserdem tragen zwei Frauen täglich Lebensmittel aus lokalen Geschäften zu den Häusern aus, damit die Bewohner ihre Wohnungen so wenig wie möglich verlassen müssen.

Damit endet die Solidarität in der Bevölkerung aber noch nicht. Es wird auch für die älteren Personen gekocht und man hilft sich gegenseitig wo immer möglich. So werden beispielsweise Reparaturen von Nachbarn übernommen, oder technisch versierte Personen haben angeboten, die Fotos älterer Personen während der Ausgangssperre zu digitalisieren.

Funktionierende Ökonomie

All dies funktioniert, da die lokale Ökonomie hauptsächlich aus autonomen Geschäften besteht. Für Unternehmen, die normalerweise auf Kunden oder Touristen angewiesen sind, wird finanzielle Hilfe angeboten. Auch die Kosten der Elektrizität oder des Wassers wird für lokale Geschäfte übernommen.

Spanien ist eines der europäischen Länder, das am heftigsten von der Corona-Pandemie getroffen wurde. Bisher wurden über 100'000 Infizierte verzeichnet und 10'000 Personen sind am Virus gestorben.

Deine Meinung