«Eine Schande»Dieses Foto löst in Spanien Entsetzen aus
Ex-König Juan Carlos von Spanien liess sich am Rand eines Sportevents mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman ablichten. In seiner Heimat erntet er dafür Kritik.
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Spaniens früherer König Juan Carlos hat mit einem Foto vom Formel-1-Rennen in Abu Dhabi Empörung ausgelöst. Der 80 Jahre alte Ex-Monarch liess sich am Sonntag am Rande des Saisonfinales mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman ablichten. Dieser steht im Verdacht, in den Mord am saudischen Journalisten Jamal Khashoggi verwickelt zu sein.
Das Foto der beiden wurde vom saudischen Aussenministerium per Twitter verbreitet. Die Zeitung «El Mundo» nannte das Bild «ein Foto der Schande, das nie hätte entstehen dürfen». Der Generalsekretär der rechtsliberalen Partei Ciudadanos, José Manuel Villegas, sagte: «Das war nicht der Moment, in dem man so ein Treffen oder ein solches Foto herstellen sollte.»
Immer wieder Skandalfotos
So werde das internationale Ansehen Spaniens beschädigt, klagte die linke Partei Podemos. In einem Tweet erinnerte der Chef von Podemos, Pablo Iglesias, dass der ehemalige König schon vor 40 Jahren für ein Skandalfoto sorgte, als er während der Militärdiktatur in Argentinien die Hand von General Jorge Rafael Videla schüttelte.
Der linke Politiker Alberto Garzón meinte auf Twitter, das Bild sei «ein Symbol» für die Bedeutung des spanischen Königshauses in der Politik.
Die Sozialistische PSOE von Regierungschef Pedro Sánchez forderte das Königshaus auf, «eine Erklärung zum Sachverhalt zu liefern». Das Treffen sei «streng protokollarisch» gewesen und habe keine «institutionelle Tragweite», hiess es darauf nach Angaben der Nachrichtenagentur Europa Press vom Palast.
Juan Carlos hatte 2014 zugunsten seines Sohns Felipe VI. abgedankt. Er pflegt schon lange enge Kontakte zur saudischen Königsfamilie. In Abu Dhabi stattete er zudem Landsmann Fernando Alonso einen Besuch ab, der sich mit dem Saisonabschluss aus der Formel 1 verabschiedete. (kle/sda)