Aktualisiert

Alkohol und GummigeschosseDisco-Krawalle an der Costa Brava

Weil die Polizei wegen einer kaputten Klimaanlage Gästen den Eintritt in eine Disco verwehrte, kam es im spanischen Ferienort Lloret del Mar zu wüsten Strassenschlachten.

In der Nacht auf Donnerstag fiel in einem grossen Club im spanischen Partyort Lloret del Mar die Klimaanlage aus. Einigen Gästen wurde von der Hitze schwindlig, die Clubbetreiber öffneten die Notausgänge. Die Polizei verwehrte Jugendlichen, die unbedingt in den Club wollten, um den Auftritt von DJ «Tiësto» nicht zu verpassen, den Einlass.

Darauf begannen Hunderte von frustrierten Nachtschwärmern zu randalieren. Sie bewarfen die Beamten mit Bierflaschen, zertrümmerten die Scheiben von Polizeifahrzeugen, setzten Müllcontainer in Brand und zerstörten Reklametafeln. Die Bilanz der alkoholgetriebenen Randale: 20 mutmassliche Randalierer wurden nach Angaben der Polizei festgenommen, darunter 13 Franzosen und 3 Deutsche. 22 Menschen wurden verletzt, davon 9 Polizeibeamte.

Folge des «Sauf- und Billigtourismus»

Es war nicht die erste Auseinandersetzung dieser Art in Lloret del Mar. Bereits am Wochenende zuvor lieferten sich 400 junge Touristen aus Frankreich und Italien Schlachten mit der Polzei - weil die Discos bereits um 4 Uhr morgens die Tore schlossen.

Der Bürgermeister des Ferienorts ist bestürzt. «Wir werden unser touristisches Modell revidieren müssen», sagt Romà Codina gegenüber der Agentur SDA. Er führt die Krawalle auf die Ausbreitung des «Sauf- und Billigtourismus» zurück. Er will den Verkauf von Billigalkohol unterbinden, mehr Polizei auf die Discostrassen schicken und notfalls Überwachungskameras installieren. (sda)

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